Bremens größtes Naturschutzgebiet: 5 Fakten über die Luneplate

Naturschutzgebiet Luneplate: Naturidylle in Bremerhaven

Bild: Radio Bremen

In der Luneplate bei Bremerhaven gibt es seit Kurzem Führungen. Sie ist ein wichtiger Rückzugsort für viele Tiere – und zwar nicht nur für heimische.

Hunderte Gastvögel, die sich in Scharen in den Himmel erheben: Auf einen solchen Anblick dürfen die Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Wanderung hoffen, die am Sonntag in der Luneplate bei Bremerhaven stattfand. Organisiert ist sie von der Bremer Hafengesellschaft Bremenports, fünf weitere Termine sind in diesem Jahr geplant. Wer davor mehr über die Luneplate wissen möchte, findet hier einige interessante Zahlen und Fakten:

1 Größtes Naturschutzgebiet im Land Bremen

Die Luneplate ist mit etwa 14 Quadratkilometern das größte Naturschutzgebiet im kleinsten Bundesland. Hier, entlang der Weser, findet man nicht nur Marschland, sondern auch Wattflächen, Röhrichten sowie einen Tidepolder. Er soll dabei helfen, Rückzugsräume für seltenere Tierarten zu schaffen. Auf dem Naturgebiet befinden sich mehrere Beobachtungsstellen wie der Aussichtsturm, die Plattformen oder ein Beobachtungsversteck.

2 Ein relativ junges Naturschutzgebiet

Erst am 14. März 2015 ist die Luneplate als Naturschutzgebiet ausgewiesen worden. Bis zum Jahr 2010 gehörte das Land eigentlich Niedersachsen. Sie ist eine ehemalige Weserinsel, die Anfang des 20. Jahrhunderts den Inselstatus verlor. Bis Anfang der 2000er-Jahre wurde sie hauptsächlich von Landwirten genutzt. Seit 2010 hat Bremenports dort sogenannte Kompensationsflächen eingerichtet; Flächen, die als Ausgleich für den Naturverlust durch den Bau des Containerterminals 4 gedacht sind und jetzt ökologisch betrieben werden.

3 Mehr als 30.000 Gastvögel gezählt

Nach Angaben von Bremenports beherbergt die Luneplate inzwischen 31.000 Gastvögel. Ab 20.000 gilt ein Naturgebiet als "von internationaler Bedeutung". Vor allem Pfeifenten sind hier besonders stark vertreten: Gut 18.500 Exemplare hat man jüngst gezählt. Daneben machen zahlreiche andere Arten auf den Marschwiesen Rast. Wer also am Sonntag ins Fernglas schaut, könnte mit etwas Glück eine Blässgans, eine männliche Löffelente mit dem schimmernden, dunkelgrünen Kopf oder einen Kiebitz erblicken.

Es ist besonders toll, diese Vögel zu sehen.

Thomas Wieland, Exkursionsleiter

4 Wasserbüffel, Galloway-Rinder und fast 20.000 Pfeifenten

Wer den Blick senkt, könnte hingegen die krummen Hörner eines Wasserbüffels auf dem Marschland vor sich entdecken. Zusammen mit den Galloway-Rindern tragen die imposanten Säugetiere dazu bei, den Vogelbestand aufrechtzuerhalten, da sie das Gras kurz halten und gefährliche Pflanzen vernichten.

5 Seltene Pflanzen sind hier zu Hause

Nicht nur Tiere, sondern auch Pflanzen sind in der Luneplate heimisch. Über 50 Pflanzenarten auf einer Wiese könne man dort zählen, so Exkursionsleiter Thomas Wieland. Dazu gehören etwa die Schwanenblume, die Schwertlilie oder das Löffelkraut. Flussneunaugen, eine geschützte Fischart, soll in den dortigen Gewässern ebenfalls vorkommen.

Ich mag es, dass das Gebiet so artenreich ist. Und die Pflanzen anzuschauen, wenn sie blühen.

Thomas Wieland, Exkursionsleiter
Ein Vogel mit langem Schnabel und schwarzem Gefieder sitzt auf einem Busch und hat einen großen, auffälligen, roten, aufgeplusterten Beutel am Hals.
Männliche Fregattvögel versuchen unter anderem mit einem auffälligen Kehlsack die Aufmerksamkeit von Weibchen zu erlangen

Flirten | Von jodelnden Vögeln und Fröschen, die Herzen brechen

Bild: Imago | agefotostock

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Autorin

  • Serena Bilanceri
    Serena Bilanceri Autorin

Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 19. Februar 2023, 19:30 Uhr