Bremen und Niedersachsen kämpfen um Karstadt-Filialen

Die Filiale von Galeria Karstadt Kaufhof in der Bremer Innenstadt bei Dunkelheit.
Bild: dpa | Sina Schuldt

Der Bremer Senat kämpft um den Erhalt der Karstadt-Filiale. Niedersachsens Wirtschaftsminister Lies will sich für die bedrohten Standorte in seinem Bundesland einsetzen.

Die Gespräche über die Zukunft der Karstadt-Filiale in der Bremer Innenstadt laufen weiter. Die Sprecherin der Wirtschaftsbehörde, Kristin Viezens, teilte auf Anfrage von buten un binnen mit, dass sich der Bremer Senat weiterhin in intensiven Gesprächen mit den Beteiligten befinde. Mitte März hatte Karstadt angekündigt, seine Filiale in der Bremer Obernstraße Ende Januar 2024 zu schließen. Derzeit arbeiten dort rund 240 Menschen.

Auch in Niedersachsen wird um die vier Filialen der Warenhauskette gekämpft. Mitarbeiter haben kürzlich gegen die Pläne der Kette demonstriert. Am Nachmittag findet ein Gespräch mit Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) statt. Mit dabei: Vertreter des Unternehmens, die Kommunen und Mitarbeitende.

In dem Gespräch soll es um Perspektiven für die Beschäftigten und die Innenstädte gehen. Lies hat da ein ganz klares Ziel: Er will die Standorte und vor allem die Arbeitsplätze sichern. Dass bundesweit so viele Fililalen geschlossen werden – das ist laut Landesregierung nur schwer zu verstehen. Immerhin hat das Unternehmen ja viel Geld vom Staat bekommen, um genau das zu verhindern.

Niedersachsens Wirtschaftsminister fordert Kreativität für Karstadt-Standorte

Deswegen erwartet Lies jetzt auch von dem Unternehmen, dass es diesen Prozess begleitet. Insgesamt sollen in Deutschland 47 Häuser geschlossen werden. In Niedersachsen bedeutet das das Aus für die Filialen in Celle, Braunschweig und Hildesheim.

Sollte es am Ende tatsächlich keine Perspektiven mehr für die Häuser geben, hat das drastische Konsequenzen. Hunderte Menschen werden arbeitslos und dann stehen vor allem auch große Gebäudekomplexe mitten in der Innenstadt leer. Und gerade bei der Frage, wie diese Flächen genutzt werden können, brauche es Kreativität, sagt Wirtschaftsminister Lies.

Karstadt hat bundesweit rund 4.000 Mitarbeiter

Für den Fall von Schließungen arbeite man zudem an Konzepten für eine innovative Weiterentwicklung der Immobilien für eine attraktive Innenstadt. Angesichts der Lage und Größe der Gebäude sei dabei viel Kreativität gefragt, sagte Lies. Ein Sanierungsplan für Galeria Karstadt Kaufhof sieht bundesweit die Schließung von 47 der 129 Filialen vor. Dies würde nach Unternehmensangaben den Verlust von etwa 4.000 Arbeitsplätzen bedeuten. In Niedersachsen sind davon Celle, Braunschweig, Hildesheim und Oldenburg betroffen.

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Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Nachrichten, 14. April 2023, 10 Uhr