Lürssen bringt Superjacht im größten Schwimmdock Europas nach Bremen

So spektakulär läuft der Transport einer Luxusjacht nach Bremen

Bild: Radio Bremen

Die Luxusjacht "Opera" kommt aus Berne. Es handelt sich um den Neubau eines Schiffes, das 2018 bei Lürssen abgebrannt war – einer der größten Versicherungsfälle der Branche.

Eine Superjacht ist wiederauferstanden: In tiefdunkler Nacht hat die Bremer Lürssen-Werft Europas größtes Schwimmdock samt neuestem Superjachtbau von Berne in den Neustädter Hafen schleppen lassen.

Hier soll die 146-Meter-Yacht im tiefen Hafenbecken sicher ausgedockt werden. Bei der "Opera" handelt es sich um den Ersatzbau für die "Sassi", die vor vier Jahren bei einem Großfeuer in Vegesack ausgebrannt war.

Größter Brand in Bremen seit dem Zweiten Weltkrieg

Damals hatten 900 Feuerwehrleute zwei Tage lang gegen das Feuer gekämpft, dass sich trotzdem auf mindestens drei Decks der "Sassi" ausbreiten konnte. Es war das größte Feuer in Bremen nach dem Zweiten Weltkrieg.

Das Heck der Superjcht "Opera".
Die "Opera" ist der Ersatzbau für die vor vier Jahren ausgebrannte "Sassi". Bild: Radio Bremen

Bereiche wie der Motorenraum sollen bei dem Bau der "Opera" wiederverwertet worden sein. Trotz des Recyclings geben Branchenportale die Baukosten für die "Opera" inklusive der Reparatur des Brandschadens im Dock auf eine halbe Milliarde Euro an.

Als Auftraggeber der "Sassi" galt der 50-jährige Scheich Mansouv Bin Zayed Al Nahyan aus der Herrscherfamilie Abu Dhabis. Ob der auch das Nachfolgeprojekt in Auftrag gegeben hat, dazu gibt es von offizieller Seite der Lürssen-Werftengruppe mit Hinweis auf die Diskretion gegenüber den Kunden keine Auskunft.

Auffällig ist aber – und das deutet auf den Scheich als Auftraggeber – dass die "Opera" nach dem Brand in Rekordzeit von Lürssen realisiert wurde – trotz voller Auftragsbücher zu Baubeginn. Dazu heißt es in einer Stellungnahme: "Da Lürssen auf mehrere Standorte mit hochqualifizierten Mitarbeitern zurückgreifen kann, konnte das Projekt neben den bereits bestehenden Aufträgen bearbeitet werden."

Rohbau kommt aus Hamburg

Tatsächlich wurde der Rohbau der "Opera" in Hamburg bei der Lürssen-Tochter Blohm & Voss gebaut – mit einem Rumpf aus Stahl und Aufbauten aus Aluminium. Am 16. April vergangenen Jahres hat der Kasko bereits einmal die Sonne gesehen – beim Eindocken in Europas größtem Schwimmdock. Damit ging es damals an vier Schleppern auf die Reise von der Elbe in die Weser zum weiteren Ausbau, sowie der Beschichtung und Lackierung der Jacht in Berne auf der ehemaligen Roland-Werft.

Nach dem Ausdocken wird die momentan elftgrößte Superjacht der Welt voraussichtlich an der Lürssen-Kaje in Vegesack fertig gebaut und weiter ausgerüstet.

Superjacht soll 2023 übergeben werden

Augenfällig am Design der 146-Meter-Yacht sind gleich zwei Helikopter-Landeplattformen mittschiffs und auf dem Vordeck. Die "Opera" hat mehrere Beiboot-Garagen und kann ihre Heckpartie komplett in einen Beach-Club verwandeln.

Neben Kino, einem Spa und einem Fitnesszentrum im Innenbereich gibt es einen Außenjacuzzi und einen Pool auf dem Hauptdeck. Von Vegesack aus wird die "Opera" auch zu den Testfahrten aufbrechen. Mit einer Übergabe der Superjacht an ihren Auftraggeber wird 2023 gerechnet.  

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Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 18. September 2022, 19:30 Uhr