Was ist noch möglich im Tarifstreit für norddeutsche Hafenarbeiter?

  • Gewerkschaft Verdi und Seehafenbetriebe verhandeln neuen Tarifvertrag.
  • Neunte Verhandlungsrunde startet.
  • Warnstreiks vorerst ausgeschlossen.

Die festgefahrenen Tarifgespräche zwischen der Gewerkschaft Verdi und den Seehafenbetrieben gehen am Mittwoch in die neunte Runde. Knapp vier Wochen nach dem 48-stündigen Warnstreik der Hafenarbeiter unter anderem in Bremen und Bremerhaven sowie einer zwischenzeitlichen neuen Verhandlungsrunde treffen sich die Tarifparteien abermals online, um Lösungswege für den Tarifkonflikt auszuloten.

In dem festgefahrenen Streit beharrte Verdi zuletzt angesichts der hohen Inflation von derzeit knapp acht Prozent auf eine Sicherung der Reallöhne für alle Beschäftigten. Die Gewerkschaft war mit einem Forderungspaket in die Verhandlungen gegangen, das nach Verdi-Angaben in der Spitze Lohnerhöhungen von bis zu 14 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten bedeutet. Auf dem Tisch liegt aktuell ein vor rund einem Monat präsentiertes Angebot der Arbeitgeber – bei allerdings 24 Monaten Laufzeit – mit 12,5 Prozent für die Containerbetriebe und 9,6 Prozent für konventionelle Betriebe.

Die Arbeitgeber hatten ihr nachgebessertes Paket als "final" bezeichnet. Unmittelbaren Einigungsdruck haben beide Seiten am Mittwoch allerdings noch nicht. Es gibt bereits einen Termin für eine zehnte Verhandlungsrunde am 22. August. Bis dahin sind nach einem vor dem Hamburger Arbeitsgericht geschlossenen Vergleich weitere Warnstreiks ausgeschlossen.

48-Stunden-Warnstreik: Norddeutsche Häfen stehen still

Bild: Radio Bremen

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 10. August 2022, 7 Uhr