9 Grusel-Orte in Bremen und Bremerhaven – nicht nur – für Halloween

Ein für Halloween kostümierter Schädel

Gruselkostüme an Halloween in Bremen

Bild: dpa | Matthias Bein

Ein bisschen Grusel macht Ihnen Spaß? Dann kommt Halloween ja wie gerufen. Wir haben Tipps für Sie: Diese Orte im Land Bremen haben Potenzial für unheimliche Momente.

1 Die Serienmörderin und der Spuckstein

Zeitgenössische Darstellung der Giftmischerin Gesche Gottfried
Diese Illustration von Gesche Gottfried erschien wenige Tage nach der Hinrichtung in einer Flugschrift. Bild: Staatsarchiv Bremen

Die Serienmörderin Gesche Gottfried ist zweifelsohne eine der bekanntesten Kriminellen der Bremer Geschichte. Zwischen 1813 und 1827 brachte die junge Frau, die wegen ihrer Hilfsbereitschaft als "Engel von Bremen" bekannt war, 15 Menschen um.  Als Mittel benutzte sie Mäusebutter: Butterschmalz mit Arsen, die damals zur Bekämpfung von Ratten verwendet wurde. An ihr wird die letzte Hinrichtung in Bremen vollzogen. Der Ort auf dem Domshof, an dem sie 1831 enthauptet wurde, soll durch den sogenannten Spuckstein markiert sein. Auf den Stein durften die Bremer ausspeien, um ihre Verachtung gegenüber der Mörderin zum Ausdruck zu bringen.  

2 Mumien im Bleikeller

Die mumifizierte Leiche von Oberst Gregor von Winsen liegt in einem dunklen Holzsarg im Bleikeller
Eine der mumifizierten leiche gehört dem Oberst Gergor von Winsen. Bild: dpa | Ingo Wagner

Im Bleikeller des St.-Petri-Dom sind acht Mumien in ihren offenen Särgen zu sehen. Zwar sind die Leichen als Mahnung über die Sterblichkeit des Lebens gedacht, doch der Anblick dürfte manch einer einen Schauder über den Rücken laufen lassen. Die Herkunft der mumifizierten Körper ist noch nicht ausreichend geklärt. Eine Mumie mit offenem Mund hielten die Experten für einen Dachdecker, der bei der Arbeit gestürzt war. Doch das stimmte anscheinend nicht: Nach letzten Erkenntnissen soll er sich um einen Mann handeln, dem in den Rücken geschossen wurde. Die Mumien wurden im Jahr 1698 entdeckt.

3 Der Geist im Ratskeller

Ein altes Weinfass im Bremer Ratskeller, davor ein kleiner Tisch mit Kerzen.
Im Bremer Ratskeller soll es an Silvester spuken. Bild: Bremer Ratskeller

Es spukt im Ratskeller. Der Poltergeist eines Zimmermeisters, der beim Kartenspielen ausgerechnet seine Seele verspielt hatte, soll sich jedes Jahr an Silvester um Mitternacht bemerkbar machen. Der Legende nach hatte der Mann die Partie verloren und wurde in eine Nische des Kellers, dem sogenannten Schwarzen Loch, eingemauert.  

4 Gebeine unter dem Kirchenhof

Dat Knakenhuus: Wandmalerei im Knochenhaus unter der Liebfrauenkirche
Um die Liebfrauenkirche befand sich bis Anfang des 19. Jahrhunderts ein Friedhof. Bild: Radio Bremen | Peter Mertsch

Nicht jeder weiß, dass sich bis 1819 um die Liebfrauenkirche herum ein Friedhof befand. Nachdem Bremen ins französische Kaiserreich eingegliedert wurde, wurden Bestattungen in der Kirche verboten und der Friedhof geschlossen. Auch im Beinkeller und im Nordschiff der Kirche kamen bei Bauarbeiten im Laufe der Jahre Gebeine aus übereinander vorgefundenen Gräbern ans Licht.

5 Berüchtigtes Gefängnis

Flur des Gefangenenhauses
Der Turm des Hurrelbergs steht nicht mehr. Zu den älteren, historisch erhaltenen Gefängnissen Bremens zählt die Ostertorwache. Bild: Staatsarchiv Bremen

Es war das älteste Gefängnis Bremens:  Seit dem 15. Jahrhundert wurden im sogenannten Hurrelberg in der Hakenstraße Menschen inhaftiert. Seit 1787 befand sich der Hurrelberg an der Ostertorswallstraße. Die Türme der Stadtbefestigung wurden damals häufig als Haftanstalt benutzt. Im Hurrelberg sollen auch Hexen festgehalten und gefoltert worden sein.

6 Unsichtbare Hexen auf der Faulenstraße

Blick in die Faulenstraße, aufgenommen um 1930
Auf der Faulenstraße sollen der Sage nach Hexenpartys gefeiert worden sein. Bild: dpa | Geschichtskontor Brodelpot

Eine Bremer Volkssage besagt, dass sich Hexen in früheren Zeiten in der Faulenstraße verabredet hätten, um üppige Mahlzeiten zu genießen. Obwohl es Nacht war, soll es laut und hell gewesen sein. Die Bevölkerung soll sich nicht zur späten Stunde durch die Straße getraut haben. Doch wer ein Blick aus dem Fenster des nah liegenden Gebäudes geworfen hat, soll keine Menschengestalt am Ort des Festes erkannt haben.  

7 Gespenster in der Psychiatrie

Ehemalige Klinik in Sebaldsbrück
Die Klinik in Sebaldsbrück wurde bereits vor sechs jahren abgerissen. Bild: Radio Bremen

Parapsychologen sollen ihre Anwesenheit sogar gespürt haben: Angeblich gab es in dem alten Krankenhaus in Sebaldsbrück Gespenster – vor allem in der ehemaligen psychiatrischen Abteilung. Menschen sollen laut den Geisterexperten dort missbraucht worden sein, ihre Seelen würden das verlassene Gebäude bewohnen. Wenn das stimmen sollte, könnte das Problem mittlerweile beseitigt worden sein. Die Klinik wurde vor wenigen Jahren abgerissen, um auf dem Gelände Einfamilien- und Reihenhäuser zu bauen.  

Bremerhaven

8 Der Klabautermann am Hafen

Die Klabautermann-Skulptur in Bremerhaven
Der Klabautermann soll eigentlich Schiffe beschützen. Bild: Radio Bremen | Vanessa Brand

Der Klabautermann meint es eigentlich gut. Der kleine Kobold warnt Kapitäne vor bevorstehenden Gefahren. Da er Unheil verkündet, wird allerdings von Seemännern gefürchtet. In der Nähe des Hafens des Deutschen Schifffahrtsmuseums in Bremerhaven gibt es einen Brunnen mit der Figur eines Klabautermannes, der in Richtung des Schiffes "Seute Deern" schaut. Wer nachts in der Nähe des Brunnens spaziert, so die Legende, kann den kleinen Klabautermann hören, wie er poltert und klopft.  

9 Die Villa Schlotterhose

Villa Schlotterhose
Die Villa Schlotterhose stammt aus der Gründerzeit. Bild: Radio Bremen

Die Villa Schlotterhose  in Bremerhaven aus dem Jahr 1985 ist ein prunkvoller Bau. Doch laut einigen Nachbarn hat er einen Haken: Dort treiben Gespenster in der Nacht ihr Unwesen. Anscheinend soll man dort komische Geräusche hören, seltsame Lichter würden an den Fenstern bemerkt. Den Gerüchten nach soll es sich um den Geist einer Frau handeln, vielleicht einer Fabrikarbeiterin der Firma, die sich früher auf dem Gelände befand. Einige halten jedoch "den Spuk" für reine Einbildungskraft von Nachbarn und ehemaligen Bewohnern.    

Autorin

  • Serena Bilanceri
    Serena Bilanceri Autorin

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Der Morgen, 27. Oktober 2022, 09:10 Uhr