Frauenbeauftragte fordert mehr Abtreibungs-Möglichkeiten in Bremen

  • Frauenbeauftrage warnt vor zu knappem Angebot bei Abtreibungen.
  • Kliniken sollen Möglichkeiten ausweiten.
  • Personalmangel bei Medizinischem Zentrum von Pro Familia.

Bremens Landesfrauenbeauftragte Bettina Wilhelm hat davor gewarnt, dass es derzeit zu wenig Abtreibungsmöglichkeiten für ungewollt Schwangere in Bremen und Bremerhaven gibt. Sie rief insbesondere die landeseigenen Kliniken auf, ihrem Versorgungsauftrag nachzukommen und die Angebote auszuweiten.

Laut Wilhelm finden in den Krankenhäusern der städtischen Klinikgesellschaft Gesundheit Nord kaum noch Schwangerschaftsabbrüche statt. Das Medizinische Zentrum der Beratungsorganisation Pro Familia in Bremen wiederum leide unter Personalmangel, sodass dort wochenlang keine Termine zu bekommen seien. Wenn Frauen aber in Notsituationen keinen Termin für den Abbruch innerhalb der legalen Frist bekämen, dann sei das absolut nicht hinnehmbar, so Wilhelm.

Dringend Ärzte für Abtreibungen gesucht

Abtreibungen sind in Deutschland nur in den ersten zwölf Schwangerschaftswochen und nach einer Beratung erlaubt. Pro Familia sucht dringend Ärzte, die bereit sind, dort Abtreibungen durchzuführen. In Bremerhaven führt nur eine einzige Arztpraxis Abbrüche durch, nachdem es lange Zeit gar kein Angebot gab.

Wilhelm kritisiert auch, dass so viele Abtreibungen in Bremen immer noch operativ – also per Absaugung – durchgeführt werden. Die schonendere Methode per Medikament kommt demnach in nicht mal jedem fünften Fall zum Einsatz. Wilhelm will, dass Ärzte für den medikamentösen Abbruch besser bezahlt werden, damit das für sie attraktiver wird als das Absaugen.

Mehr zum Thema:

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 9. September 2022, 17 Uhr