Bremer Finanzbeamte fühlen sich auf ihrem Arbeitsweg nicht mehr sicher

Der Dienstsitz des Senators für Finanzen in Bremen (Haus des Reichs)

Bremer Finanzbeamte fühlen sich auf ihrem Arbeitsweg nicht mehr sicher

Bild: dpa

Seit die Polizei am Hauptbahnhof mehr Präsenz zeigt, halten sich in den Wallanlagen mehr Drogenabhängige und Obdachlose auf. Mitarbeiter der Finanzbehörde schlagen deshalb Alarm.

Die Situation rund um den Rudolf-Hilferding-Platz, wo Bremens Finanzbehörde ihren Sitz hat, sei aktuell "schon dramatisch", sagt Joachim Zimmermann zu buten un binnen. Er arbeitet in Bremens Finanzbehörde und ist gleichzeitig Landesgeschäftsführer der Deutschen Steuergewerkschaft, der größten Gewerkschaft innerhalb der Finanzbehörde.

Seit die Bremer Polizei ihre Präsenz rund um den Bremer Hauptbahnhof erhöht hat, halten sich viele Drogenabhängige und Obdachlose in den Wallanlagen auf, unter anderem rund um die Finanzbehörde. Auf ihrem Arbeitsweg fühlten sich laut Zimmermann deshalb zahlreiche Mitarbeitende nicht mehr sicher. Zuerst berichtete der Weser-Kurier.

Auch Mitarbeiter der Sozialbehörde im Tivoli-Hochhaus beklagen sich über die Situation. Eine Person schilderte gegenüber buten un binnen, dass sie Sicherheitsschulungen bekommen würden und es lange viele Raddiebstähle zu beklagen gab. Seit es den Polizei-Container dort vor Ort gebe, sei es jedoch wieder sicherer, die Fahrräder anzuschließen.

Mitarbeiter passen Arbeitszeiten an

Das Bild zeigt Joachim Zimmermann, Landesgeschäftführer der Deutschen Steuergewerkschaft.
Joachim Zimmermann ist Landesgeschäftsführer der Deutschen Steuergewerkschaft. Bild: Radio Bremen | Milan Jäger

Vor Kurzem etwa habe eine Mitarbeiterin ihr Autofenster herunterlassen müssen, als sie auf einen Parkplatz fahren wollte. "Während dieses Vorgangs langte ein Mensch in das Auto hinein und fuhr ihr durch das Gesicht", erzählt Zimmermann. Solche Zwischenfälle gibt es dort offenbar häufiger: Eine Mitarbeiterin eines Sicherheitsdienstes der nahegelegenen Baubehörde sagte zu buten un binnen, sie rufe jeden Tag drei bis vier Mal die Polizei.

Die Mitarbeiter der Finanzbehörde passen sich offenbar an: Eine Mitarbeiterin erzählt, dass sie sich in der Gegend sehr unwohl fühlt, wenn sie alleine unterwegs ist. Ihren Arbeitsbeginn habe sie daher nach hinten verlegt, weil dann einfach mehr los sei. Laut Zimmermann arbeiten viele Mitarbeiter zudem so oft wie möglich im Homeoffice, um sich den Arbeitsweg zu ersparen.

Polizeipräsenz soll sich erhöhen

Bei der Behörde selbst ist das Problem bekannt: Finanzsenator Björn Fecker (Grüne) spreche die Situation immer wieder im Senat an, heißt es aus dem Finanzressort. Die Innenbehörde will zudem die Polizeipräsenz rund um das Finanzamt erhöhen, außerdem wurde die Videoüberwachung ausgeweitet.

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Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Der Nachmittag, 29. August 2024, 15.40 Uhr