Umwelthilfe will Böllerverbot an Silvester, Bremen plant aktuell keins

Von einem Schiff an der Bremer Schlachte steigen Raketen in den Himmel

Umwelthilfe will Böllerverbot an Silvester, Bremen plant aktuell keins

Bild: Imago | Michael Bahlo
  • Deutsche Umwelthilfe fordert endgültiges Böllerverbot.
  • Bremer Innenressort: "Gehen derzeit nicht davon aus".
  • Verbot gilt nur an gewohnten Orten.

Ein allgemeines Feuerwerksverbot zu Silvester, wie es die Deutsche Umwelthilfe (DUH) aus Gründen des Umweltschutzes fordert, wird es in Bremen nicht geben – zumindest in diesem Jahr. Die Innenbehörde rechnet mit keinen Einschränkungen, wobei vor allem die Pandemie und nicht die Frage nach dem Umweltschutz ausschlaggebend ist.

"Wir gehen derzeit nicht davon aus, dass es, wie im vergangenen Jahr, bundesweit ein Feuerwerksverkaufsverbot beziehungsweise ein Böllerverbot vor dem Hintergrund der Pandemie-Entwicklung und der geltenden Rechtslage geben wird", teilte eine Sprecherin des Bremer Innenressorts auf Anfrage von buten un binnen mit.

Böllerverbote nur an gewohnten Plätzen

Wegen der Corona-Beschränkungen hatte zum vergangenen Jahreswechsel wie schon im Jahr davor in ganz Deutschland ein Verkaufsverbot für Feuerwerk gegolten. Vielerorts wurden zudem Versammlungsverbote verhängt, zum Teil durfte auch kein Feuerwerk abgebrannt werden.

Nach jetziger Beurteilung werde nur an gewohnten Orten nach Sprengstoff- und Polizeigesetz ein Böllerverbot gelten. So sind Feuerwerkskörper unter anderem auf dem historischen Bremer Marktplatz und im Schnoorviertel, am Zoo am Meer in Bremerhaven, an der Schlachte und in der unmittelbaren Umgebung von Kliniken, Kinder- und Seniorenheimen sowie an Kirchen verboten.

Umwelthilfe fordert dauerhaftes Böllerverbot

Die DUH dringt losgelöst vom Pandemieverlauf auf ein dauerhaftes Böllerverbot zu Silvester. "Wir fordern die Bundesregierung auf, dieser Forderung nachzukommen und diese archaische Schwarzpulverböllerei bereits für dieses Jahr ein für alle Mal zu beenden", erklärte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Dies sei durch eine einfache Änderung der Sprengstoffverordnung möglich.

Als Argumente für ein Verbot der Schwarzpulverraketen und Böller führt die Umwelthilfe neben Luftverschmutzung und Müll in den Straßen auch "Millionen verschreckte und leidende Tiere, zahlreiche Häuserbrände und viele tausend verletzte Kinder wie Erwachsene" an.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 3. November 2022, 8:30 Uhr