Kind mit Drogen vergiftet: Sicherungshaftbefehl gegen Vater

Ein Baby-Schnuller auf einem Tuch, im Hintergrund ein Baby.

Einjährige vergiftet sich mit Drogen: Eltern in Bremen vor Gericht

Bild: dpa | Sebastian Gollnow
  • Kind soll Drogen im Schlafzimmer der Eltern gefunden haben.
  • Prozessstart platzt, weil angeklagter Vater nicht erscheint.
  • Sicherungshaftbefehl soll seine Anwesenheit beim nächsten Termin sicherstellen.

Gegen den Vater eines Kindes, das sich mit Drogen vergiftet haben soll, hat die Richterin am Bremer Amtsgericht einen Sicherungshaftbefehl erlassen. Der Mann war am Donnerstag nicht zum Prozessauftakt erschienen. Der Sicherungshaftbefehl wurde erlassen, da der aktuelle Aufenthaltsort des Mannes nicht bekannt ist, so ein Gerichtssprecher. So soll sichergestellt werden, dass der Mann beim neu terminierten Prozessauftakt anwesend ist.

Er und die Mutter des Kleinkindes werden beschuldigt, ihre Tochter mit Drogen in Kontakt gebracht zu haben. Es geht um den Vorwurf der Verletzung der Fürsorgepflicht und der fahrlässigen Körperverletzung.

Im Schlafzimmer sollen die Eltern das Betäubungsmittel MDMA aufbewahrt haben, das die damals knapp Einjährige laut den Ermittlern zu sich genommen haben soll. Sie erlitt eine schwere Vergiftung mit neurologischen Störungen. Schon vorher soll das Kind über Monate regelmäßig mit Heroin und Kokain in Kontakt gekommen sein.

Betrug bei Autokäufen

Dem Vater wird zudem Betrug vorgeworfen. Er soll sich im März 2019 über gefälschte Gehaltsabrechnungen Kredite bei zwei Banken verschafft haben. Damit kaufte er Autos im Wert von rund 60.000 Euro, zahlte die Kredite aber nicht ab. Die Autos soll er an Dritte verkauft haben. Die Polizei konnte die Verschiffung eines Autos nach Beirut verhindern.

Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Nachrichten, 24. November 2022, 6 Uhr