1. Mai im Land Bremen: Tausende demonstrieren für 4-Tage-Woche

Menschen sitzen vor einer Bühne. Auf Bannern steht "DGB". Auf der Bühne spielt eine Band.

Mai-Demo zieht durch die Bremer Innenstadt

Bild: Radio Bremen | Sven Weingärtner

An der Kundgebung in Bremen haben laut DGB 4.500 Menschen teilgenommen. In Bremerhaven waren rund 700 Menschen auf der Straße. Prominentester Redner dort war der IG-Berbau-Chef.

Etwa 1.400 Menschen sind laut Polizei in Bremen vom Weser-Stadion in die Innenstadt gezogen. Bei einer abschließenden Kundgebung waren laut dem Deutschen Gewerkschaftsbund DGB sogar rund 4.500 Menschen dabei. "Ungebrochen solidarisch" lautete das Motto der vom DGB organisierten Demonstration. Außerdem fanden zwei kleinere Proteste von linken Gruppen statt.

Demonstration für Solidarität

Traditionell feiern die Gewerkschaften am 1. Mai den Tag der Arbeit. Durch den Protestzug sollte in diesem Jahr laut Gewerkschaften unter anderem deutlich werden, dass sie den Menschen auch in Dauer-Krisen-Zeiten zur Seite stehen und dass Klimawandel, Krieg und Inflationsprobleme eine starke Gemeinschaft erfordern. 

Eine Menschenmenge steht auf dem Domshof in der Bremer Innenstadt.
Auf dem Domshof in der Bremer Innenstadt hat sich am 1. Mai eine große Menschenmenge versammelt. Bild: Radio Bremen | Sven Weingärtner

Sprecherin der Kundgebung in Bremen war die stellvertretende Chefin des DGB, Elke Hannak. Sie forderte vor Ort im Gespräch mit buten un binnen neben Solidarität auch mehr bezahlbaren Wohnraum und Verbesserungen im Bildungssystem, um mehr Ausbildungen zu ermöglichen. Dafür brauche man auch eine Ausbildungsgarantie. Außerdem befürwortete sie die vom Bremer Senat beschlossene Ausbildungsumlage und sprach sie sich für eine Vier-Tage-Woche aus. Diese könne bei der Vereinbarkeit von Familie, Privatleben und Beruf helfen.

DGB Bremen für Vier-Tage-Woche im Gesundheitsbereich

Menschen haben sich auf dem Domshof in der Bremer Innenstadt an mehreren Ständen versammelt.
Im Anschluss an die Kundgebung ist die Demonstration in der Bremer Innenstadt in ein Fest mit Livemusik übergegangen. Bild: Radio Bremen | Sven Weingärtner

Am Rande der Demonstration sprach sich auch der Vorsitzende des Bremer DGB-Verbands, Ernesto Harder, für eine Vier-Tage-Woche im Gesundheitsbereich aus. Wegen der hohen Arbeitsbelastung in diesem Bereich schlage man vor, einen Probelauf zu starten. So wolle man herausfinden, ob eine Vier-Tage-Woche hier gegen den Fachkräftemangel helfen könnte.

Um gegen den Fachkräftemangel allgemein vorgehen zu können, seien attraktive Arbeitsbedingungen, unter anderem angemessener Lohn und flexible Arbeitszeiten, nötig.

Fachkräftemangel und die CO2-Reduktion sind sicherlich die zentralen Themen, die uns in der Wirtschaft und damit auch in den Gewerkschaften in den nächsten Jahren am meisten beschäftigen.

Der DGB-Chef Ernesto Harder spricht auf einer Bühne.
Ernesto Harder, Vorsitzender DGB-Stadtverband Bremen

Kundgebung auch in Bremerhaven

Auch in Bremerhaven fand nach einem Demonstrationszug eine Kundgebung statt. Mit dabei waren laut Polizei etwa 700 Menschen. Inhaltlich ging es um die Rolle der Hafenstadt bei der Energiewende. Der Chef der Gewerkschaft IG BCE, Vassiladis, forderte wettbewerbsfähige Strompreise für die Industrie. Man werde es nicht akzeptieren, wenn die Wirtschaft wegen der Energiekrise ihre Produktion ins Ausland verlagere, so Vassiladis.

Weitere Meldungen zu Protesten:

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 1. Mai 2023, 15 Uhr