Glücksspiel? Bremer Senat will "Lootboxen" in Videospielen verbieten

Ein Jugendlicher sitzt vor einem Bildschirm und spielt ein Computerspiel

Bremer Senat will Glücksspiel-Inhalte in Videospielen verbieten

Bild: Imago | Schöning

Die Bürgerschaft hat über ein Verbot von sogenannten Lootboxen debattiert. Diese Boxen würden Spieler zum Kauf animieren und könnten sie süchtig machen.

SPD, Grüne und Linke in Bremen wollen Menschen bei Computer- und Konsolenspielen stärker vor Abhängigkeiten schützen. Nach dem Willen der Regierungskoalition soll sich die Bremer Landesregierung auf Bundesebene dafür einsetzen, sogenannte Lootboxen zu verbieten. Kritik daran kommt von der Opposition.

Lootboxen könnten als virtuelle Wundertüten bezeichnet werden. Sie werden Spielern zusätzlich zum Kauf des Spiels angeboten und versprechen nützliche Gewinne – teilweise sind sie sogar zwingend notwendig, um überhaupt weiterspielen zu können.

Manche sind zudem so programmiert, dass nur direkt nach dem Kauf ein hilfreicher Nutzen herausspringt, so dass Spieler angehalten sind, weiteres Geld zu investieren. Dieses Prinzip kann nach Meinung der rot-grün-roten Regierung zur Abhängigkeit führen, so der Linken-Politiker Dariush Hassanpour. Er verwies darauf, dass Profi-Gamer teilweise sechsstellige Summen aufwenden, um an die richtigen Inhalte zu kommen.

So werden Kinder, Jugendliche, Erwachsene in Suchtfallen gelockt. Sie verleiten Spielerinnen und Spieler immer mehr zu kaufen – in der Hoffnung etwas Wertvolles zu bekommen – und das kann zu einer Sucht führen, die schwerwiegende Folgen für die pyschische und die finanzielle Gesundheit haben.

Dariush Hassanpour, Sprecher der Linken für Flüchtlingspolitik
Dariush Hassanpour (Die Linke)

Die verbraucherschutzpolitische Sprecherin der Grünen, Maike Schaefer, sprach von einem perfiden System, das vor allem für Kinder nicht einfach zu durchschauen sei. Die rot-grün-rote Landesregierung verlangt außerdem, dass Zusatzfunktionen etwa bei Spielen an Konsolen künftig nur noch mit echtem anstatt mit virtuellem Geld bezahlt werden können, damit Spieler die Übersicht über die Kosten behalten.

Kritik der Opposition

CDU, FDP und Bündnis Deutschland haben den Antrag abgelehnt. Die Christdemokraten sind gegen ein pauschales Verbot von Lootboxen und setzen stattdessen auf eine stärkere Regulierung. FDP und Bündnis Deutschland halten die Forderung nach einem generellen Verbot für juristisch nicht haltbar.

Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: Buten und binnen, 25. Januar 2024, 19:30 Uhr