Das müssen Bremerinnen und Bremer über die Sozialwahl wissen

Das wählen Bremerinnen und Bremer bei der Sozialwahl

Bild: dpa | Lino Mirgeler

Im Mai stehen zwei große Wahlen für Bremerinnen und Bremer an: Die Bürgerschaftswahl und die Sozialwahl. Auch bei letzterer zählt jede Stimme.

Viele Menschen im Land Bremen bekommen im April einen Brief, in dem ein rosafarbener "Wahlbriefumschlag" steckt. Dabei handelt es sich um die Wahlunterlagen zur Sozialwahl 2023. Was das ist? Das erklärt der Experte Dirk Vollmer von der Handelskrankenkasse (HKK), einer der bundesweit größten gesetzlichen Krankenkassen mit Sitz in Bremen.

Herr Vollmer Können Sie uns einmal erklären, was wir bei der Sozialwahl überhaupt wählen?

Wir wählen das höchste Gremium. Man muss sich das ungefähr so vorstellen wie bei einer Bundestagswahl. Sie wissen, was Sie wählen, so ist das bei einer Europawahl ebenfalls. Und bei den Krankenkassen ist es der jeweilige Verwaltungsrat, also das höchste Gremium überhaupt. Bei der Rentenversicherung heißt es nur etwas anders, nämlich Vertreterversammlung.

Erfahre ich denn auch, wen ich da wähle?

Ja, das erfahren Sie auch, weil die jeweiligen Träger die Abschriften der Listen auch zur Verfügung stellen müssen. Das wird nicht über Flyer gemacht, sondern über das Internet zur Verfügung gestellt oder aber durch Aushänge in den jeweiligen Geschäftsstellen. Nur ist das ganze Problem aber auch, dass es ein Ehrenamt ist. Ich vergleiche das immer so ein bisschen mit einem Sportverein. Da mag man den einen oder anderen kennen. So ist das hier auch. Von der Seite betrachtet, kennt man die Personen meist nicht, die auf den Listen stehen.

Die Sozialwahlen sind in Bezug auf die Zahl der Wahlberechtigten die drittgrößte Wahl in Deutschland – nach der Europawahl und der Bundestagswahl. Warum ist diese Wahl so wichtig?

Sie ist wichtig, weil wir kein staatlich gelenktes Gesundheitssystem haben. Der Gesetzgeber gibt zwar in der Kranken- und Rentenversicherung viel vor, was zu beachten ist. Trotzdem bleibt noch ein gewisser Freiraum. Das hätte er auch selber regeln können. Er hat aber entschieden, dass das auch der Bürger machen kann. Und das heißt, er kann das selber organisieren und sich selber verwalten. Da kommt auch der Begriff Selbstverwaltung her.

Geht man zum Wählen eigentlich irgendwo hin? Oder kriege ich das alles per Briefwahl?

Nein, das bekommen Sie alles per Briefwahl als Wahlunterlagen in in der Zeit von Mitte April bis Ende April nach Hause geschickt. Und dort befindet sich dann nochmal ein Anschreiben, ein Merkblatt auf der Rückseite, der Wahlbriefumschlag und der Stimmzettel. Wahltag ist in der Regel Ende Mai oder der Anfang Juni.