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Großbrand im Bremer Jacobs-Werk: Wo haben die Flammen gewütet?

So lief der Einsatz der Bremer Feuerwehr beim Jacobs-Großbrand

Bild: Nord-West-Media TV | Kai Moorschlatt

Auf dem Gelände der Jacobs-Rösterei ist am Freitagabend ein weithin sichtbares Feuer ausgebrochen. Für die Bremer Feuerwehr war es einer der größten Einsätze in der letzten Zeit.

Ein Großbrand hat am späten Freitagabend viele Bremerinnen und Bremer in Aufruhr versetzt. Auf dem Gelände der Jacobs-Rösterei in Bremen-Hemelingen war ein Feuer ausgebrochen, die aus dem Dach geschlagenen Flammen erhellten den Nachthimmel. Die Feuerwehr rückte mit einem Großaufgebot aus, nach etwa dreieinhalb Stunden war der Brand weitgehend gelöscht.

Wie konnte es überhaupt zu dem Brand kommen?

Am Freitag sei es kurz nach 22 Uhr zu einem Brand in einer der Filteranlagen für die Kühlluft gekommen, sagte Jacobs-Sprecher Dirk Friedrichs zu buten un binnen. Durch das Feuer sei eine Anlage ausgefallen. Über eine Rauchmeldeanlange wurde daraufhin umgehend die Feuerwehr informiert.

Wie genau es zu dem Brand kommen konnte, ist noch unklar. "Wir haben bereits damit begonnen, den Fall detailliert zu untersuchen", so Friedrichs.

Wie groß war das Feuer?

Bereits während der Anfahrt forderten die ersten Feuerwehrleute Verstärkung an, sagte Feuerwehrsprecher Michael Richartz zu buten un binnen: "Die anfahrenden Kräfte haben schon auf dem Weg gesagt: 'Hier ist Feuerschein und große Licht- und Qualmentwicklung über große Entfernungen sichtbar.'" Weil das Feuer auch auf das Dach übergegriffen sei, habe ein Produktionsgebäude auf einer Fläche von 50 mal 50 Metern in Flammen gestanden.

Rund 130 Einsatzkräfte waren mit etwa 60 Fahrzeugen vor Ort. Mit viel Wasser – unter anderem aus dem Hafenbecken – habe man den Brand aber "recht schnell" in den Griff gekriegt. Um etwa 1.30 Uhr war das Feuer weitestgehend gelöscht. In den frühen Morgenstunden brannten schließlich auch die letzten Glutnester aus. Für die Feuerwehr sei es einer der größeren Einsätze der letzten Zeit gewesen, sagt Richartz. Letztendlich waren rund 200 Feuerwehrkräfte im Einsatz.

Hat es wegen der hohen Flammen besonders viele Notrufe gegeben?

Tatsächlich sind bei der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle viele Notrufe eingegangen, so Richartz. Neben einer Brandmeldeanalge riefen auch mehrere Mitarbeiter an. Weil das Feuer selbst aus weiter Ferne sichtbar war, gingen auch aus der Bevölkerung viele Notrufe ein. "In der Leitstelle waren wir im Notrufprozess stark gefordert", betont Richartz. Grund dafür ist auch, dass alle Anrufe einzeln abgearbeitet werden mussten.

Ist die Produktion wegen des Brandes beeinträchtigt?

Im Werk gibt es insgesamt vier Produktionsbereiche. Drei davon laufen nach wie vor weiter, ein Bereich ist jedoch von dem Brand betroffen. Die Frühschicht habe aber am Morgen wie gewohnt ihre Arbeit aufgenommen, sagte Friedrichs. Ein Statiker solle nun prüfen, ob das Gebäude einsturzgefährdet ist. 

Verletzte habe es bei dem Brand keine gegeben. "Wir sind sehr froh und erleichtert, dass niemand zu Schaden gekommen ist", so Jacobs-Sprecher Friedrichs. Zum Schadensumfang konnte er jedoch noch keine Angaben machen. Die Feuerwehr geht aber von einem hohen Schaden aus.

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Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 29. Juli 2023, 19:30 Uhr