So erbeuteten Betrüger Zigtausende Euro vom Bremer Umweltressort

Display eines Smartphones mit der Aufschrift Geld senden. Eine Finger.

Bremer Umweltressort wird Opfer eines Betrügers

Bild: dpa | Karl-Josef Hildenbrand
  • Umweltressort bestätigt: Behörde überwies Geld an Betrüger.
  • Laut Behördensprecher erhielt das Ressort gefälschte Rechnungen.
  • Angeklagt ist ein Mann, der in Dresden in Untersuchungshaft sitzt.

Das Bremer Umweltressort ist Opfer eines Betrugs geworden. Das hat Ressortsprecher Jens Tittmann gegenüber buten un binnen bestätigt. Tittmann zufolge wurden professionell gefälschte Rechnungen in die Hauspost geschmuggelt. Diese Rechnungen hätten aufgrund von Stempeln, Unterschriften und Kontierungsdaten echt gewirkt, sodass der Betrug für die Mitarbeitenden kaum zu erkennen gewesen sei. Der Fall wird nun vor dem Amtsgericht Dresden verhandelt.

Angeklagt ist ein Mann, der in Dresden in Untersuchungs-Haft sitzt, wie eine Sprecherin des Amtsgerichts Dresden buten un binnen sagte. Laut Anklageschrift geht es in dem Prozess um Betrug oder um Geldwäsche in bis zu 30 Fällen. Darüber hinaus gibt es weitere Anklagepunkte wie Computerbetrug. Der nächste Verhandlungstag im Prozess gegen den Angeklagten in Dresden ist für den 8. Dezember geplant.

Bremer Behörde kann eine Zahlung zurückbuchen

Der Angeklagte oder unbekannte Mittäter sollen laut Anklageschrift zwei gefälschte Rechnungen im Namen eines nicht existierenden Vereins – "Greenbuilding" – an das Umweltressort geschickt haben. Darin wurde die Behörde aufgefordert, Beträge von 32.500 und 36.830 Euro zu bezahlen. Die Rechnungen wurden demnach am 26. März 2021 und am 6. April 2021 verschickt. Die Beträge wurden zunächst überwiesen.

Weil aber nach Bearbeitung der zweiten Rechnung der Betrug aufflog, konnte diese noch zurückgebucht werden – ein Mitarbeiter sei bei einer Unterschrift auf der Rechnung stutzig geworden und prüfte den Vorgang noch einmal. Die 32.500 Euro aus der ersten Rechnung waren allerdings nicht mehr zurückzuholen. Eine dritte gefälschte Rechnung, die das Ressort erreichte, wurde nicht bezahlt.

In Zukunft sollen solche Betrügereien keinen Schaden mehr anrichten können: Das Ressort hat mittlerweile umgestellt auf ausschließlich elektronische Rechnungen, die mithilfe einer Software auf Echtheit geprüft werden können.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 25. November 2022, 11 Uhr