Bremer Ausbildungsfonds nimmt erste Hürde in der Bürgerschaft

Politik und Wirtschaft streiten über Bremer Ausbildungsfonds

Bild: dpa | Rupert Oberhäuser
  • SPD, Grüne und Linke stimmen Ausbildungsfonds zu.
  • Fonds soll über Umlage von Unternehmen finanziert werden.
  • Im März kommt das Vorhaben erneut in die Bürgerschaft.

Der umstrittene Ausbildungsfonds in Bremen rückt ein Stück näher. Nachdem der Senat das entsprechende Gesetz bereits beschlossen hatte, haben auch die Landtagsabgeordneten von SPD, Grünen und Linken ein erstes Mal zugestimmt. CDU und FDP lehnen den Fonds ab.

Finanziert werden soll der Fonds über eine Umlage von Unternehmen. Betriebe, die ausbilden, sollen dann davon profitieren und pro Azubi eine Prämie von maximal 2.500 Euro jährlich bekommen. Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt (Linke) sagte, dass das Gesetz enorm wichtig sei, weil im vergangenen Jahr mehr als 2.400 Interessierte keine Ausbildung bekommen haben.

Wir müssen diese Menschen ausbilden – und zwar nicht nur im Interesse der jungen Menschen, sondern auch im Interesse der Betriebe, die Fachkräfte brauchen. Der Fachkräfte- und Arbeitskräftemangel ist doch das größte Risiko für die Wirtschaft.

Bremens Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt

Scharfe Kritik kommt von der Opposition. CDU-Politikerin Susanne Grobien bemängelt, dass das Gesetz mit heißer Nadel und vielen handwerklichen Fehlern gemacht worden sei. Die FDP-Fraktionsvorsitzende Lenke Wischhusen kritisiert, dass der massive Protest ignoriert werde.

Vor der Debatte hatten etwa 40 Unternehmer auf dem Marktplatz gegen den Ausbildungsfonds demonstriert. Vor dem endgültigen Beschluss wird sich die Bürgerschaft erneut mit dem Vorhaben befassen – voraussichtlich im März.

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Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 22. Februar 2022, 19:30 Uhr