Meereisbedeckung in Antarktis laut Bremerhavener AWI auf Rekord-Tief

Ein Schiff fährt übers Meer mit nur wenigen Eisschollen.
Bild: Alfred-Wegener-Institut | Daniela Röhnert


  • Meereisbedeckung in Antarktis laut Bremerhavener AWI auf Rekord-Tief.
  • Aktueller Stand ist niedrigster seit Beobachtungsstart vor 40 Jahren.
  • Ursache für Entwicklung ist Forschern noch unklar.

Die Meereisbedeckung in der Antarktis hat ein neues Rekord-Tief erreicht. Anfang Februar waren lediglich noch 2,2 Millionen Quadratkilometer des Südlichen Ozeans von Meereis bedeckt, teilte das Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut (AWI) für Polar- und Meeresforschung mit. Damit wird weniger Meereis im Südlichen Ozean beobachtet als je zuvor in vierzig Jahren. Seit dieser Zeit wird die Eisausdehnung per Satellit beobachtet. 

Eine solch eisfreie Situation habe ich zuvor noch nicht erlebt, sagt der AWI-Forscher Karsten Gohl. Er ist zum siebten Mal mit dem Forschungsschiff Polarstern in der Westantarktis unterwegs, um mit einem Team von Wissenschaftlern nach Spuren vergangener Eis- und Warmzeiten zu suchen. Laut der Forscher hat das Meereis in der Antarktis in den letzten sechs Jahren rasant abgenommen. Das sei sehr erstaunlich, weil sich in den fünfunddreißig Jahren zuvor die Eisbedeckung kaum verändert hätte.

Unklar ist für die Forscher allerdings noch, ob dies der Anfang von einem schnellen Ende des sommerlichen Meereises in der Antarktis ist oder ob es sich nur um eine neue Phase mit geringerer, aber stabiler Meereisbedeckung im Sommer handelt. Generell erreicht das Meereis in der Antarktis im Februar sein Minimum. Bis Ende des Monats dauert die Meereisschmelze voraussichtlich an.

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Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Nachrichten, 10. Februar 2023, 12 Uhr