Wie viel Einfluss die Bildung der Eltern auf Studierende nimmt

Ein Bremer Verein vergibt Stipendien für Studentinnen aus nichtakademischen Haushalten. Aus gutem Grund: Nichtakademiker-Kinder kommen im Schnitt nicht so weit wie Akademiker-Kinder.

Der Bremer Ableger des Vereins "Business and Professional Women" will Studentinnen fördern, deren Eltern keinen Hochschulabschluss gemacht haben. Dazu vergibt der Verein jedes Jahr Stipendien, die ein breites Förderprogramm beinhalten: von vorbereitenden Seminaren über Trainings bis hin zur Unterstützung durch eine eigene Mentorin.

Warum sich der Verein vor allem Studentinnen aus nichtakademischen Familien angenommen hat? "Noch immer ist der Anteil von Studentinnen aus nichtakademischen Familien gering", heißt es vom Verein. Vor allem der Übergang vom Studium ins Berufsleben sei eine besondere Herausforderung, unter anderem weil es am Zugang zu Netzwerken fehle, zu denen Akademiker-Kinder durch ihre Eltern und ihr soziales Umfeld besseren Zugang hätten.

Haben die Eltern studiert, studiert das Kind wohl auch

Dass es Kinder aus nichtakademischen Familien tatsächlich schwerer haben als Kinder aus akademischen Familien, lässt sich auch in Zahlen belegen. Deutschlandweit beginnen von 100 Nichtakademiker-Kindern gerade einmal 27 ein Studium. Dagegen fangen von 100 Akademiker-Kindern 79 an, zu studieren – also knapp drei Mal so viele.

Dieses Missverhältnis zieht sich auch durch die Bildungsabschlüsse: 20 von 100 Nichtakademiker-Kindern machen einen Bachelor, elf einen Master, zwei promovieren. Dagegeben machen 64 von 100 Akademiker-Kindern einen Bachelor, 43 einen Master und sechs promovieren. Das alles gilt für ganz Deutschland – speziell auf Bremen gemünzte Zahlen gibt es nicht.

Anteil der Akademiker-Kinder im Studium steigt

Auffällig ist allerdings, dass die Schere zwischen Nichtakademiker- und Akademiker-Kindern über die Jahre größer geworden ist: Hatte vor 30 Jahren noch etwas mehr als ein Drittel der Studierenden einen akademischen elterlichen Hintergrund, sind es heute mehr als die Hälfte.

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