Fritz versteht Werners Kritik – aber vergrault Werder den Coach bald?

Clemens Fritz und Ole Werner laufen im Weser-Stadion hintereinander.
Ole Werner ist mit der Qualität im Bremer Team nicht vollauf zufrieden. Clemens Fritz verwies diesbezüglich erneut auf die begrenzten finanziellen Möglichkeiten. Bild: Imago | Team 2

Ole Werner bemängelte nach dem 1:2 in Leipzig die fehlende Qualität in der Breite des Bremer Kaders. Clemens Fritz verwies am Montag auf begrenzte finanzielle Möglichkeiten.

Ole Werners Worte ließen am Sonntagabend aufhorchen. Werders Trainer machte nach dem 1:2 bei RB Leipzig im Interview deutlich, dass ihm bei der Breite des Kaders die Qualität fehlt. Ein Thema, das er nicht zum ersten Mal in dieser Saison ansprach.

Die Kritik am Team kann auch als Kritik an der Arbeit des Sportlichen Leiters Clemens Fritz gedeutet werden. Schließlich ist dieser maßgeblich an der Gestaltung des Kaders beteiligt. "Da wird ein bisschen zu viel hineininterpretiert", erwiderte Fritz am Montag in einer Medienrunde. Von einem Disput mit Werner wollte er nichts wissen. Vielmehr sei es so, dass es keine Unstimmigkeiten gebe und beide an einem Strang zögen.

Einnahmen für Füllkrug und Ducksch könnte Werder nicht komplett reinvestieren

Dabei machte Fritz zugleich jedoch klar, dass sich die Situation in naher Zukunft wohl nicht verbessern wird. Falls Werder mehr Breite im Kader möchte, ginge dies nur auf Kosten der Qualität in der Spitze des Kaders. Hier sind Niclas Füllkrug und Marvin Ducksch zwei Kandidaten, die die Kasse füllen könnten. Falls sie den Klub verlassen, könnte Werder aber wohl nicht den gesamten Erlös reinvestieren.

Es ist ja kein Geheimnis, dass wir ein paar Rückzahlungen auf dem Zettel haben. Wenn du Spieler verlierst, willst du sie adäquat ersetzen. Aber es wird dir auch nichts geschenkt. Es ist ja auch mit Kosten verbunden.

Clemens Fritz am Montag in einer Medienrunde

Werder muss Werner bei Laune halten

Mit Blick auf Einnahmen durch Transfers sei es so, berichtete Fritz, dass Werder womöglich einen Spieler verkaufe und von diesem Geld dann zwei neue hole. Letztlich würden Sportvorstand Frank Baumann, Werner und er allesamt das Ziel verfolgen, auch in der kommenden Saison eine Mannschaft zur Verfügung zu haben, die "erfolgreichen und erstklassigen" Fußball spiele.

Zugleich wird Fritz jedoch auch im Blick haben müssen, seinen Trainer bei Laune zu halten. Dass der ruhige und bedachte Werner seine Worte nach der Niederlage aus Frust wählte, kann ausgeschlossen werden. Werder wird ihm eine bessere Perspektive bieten müssen, um ihn langfristig an den Klub binden zu können. Falls die Bremer den Klassenerhalt schaffen, verlängert sich der Vertrag zunächst einmal bis zum Sommer 2024.

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Bild: Radio Bremen

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Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 15. Mai 2023, 18:06 Uhr