"Perfekter Tag" – aber Werders Ducksch ärgert sich dennoch über Kritik

Marvin Ducksch hält sich beim Jubel den Zeigefinger auf die Lippen.

Werder atmet auf: Bremer gewinnen im Krisenduell 2:0 gegen Berlin

Bild: Imago | Nordphoto

Mit seinem Tor zum 2:0 sorgte Marvin Ducksch gegen Union Berlin für die Entscheidung. Seinen Jubel verband der Bremer Stürmer jedoch mit einer besonderen Geste.

In der 75. Minute brachte Marvin Ducksch das Weser-Stadion zum Beben. Vor Frederik Rönnow, Keeper von Union Berlin, blieb der Bremer Stürmer ganz cool und lupfte den Ball über ihn hinweg ins Tor. Es war das 2:0 für die Bremer, die zu diesem Zeitpunkt nach einer Roten Karte für Rani Khedira bereits in Überzahl spielten. So langsam waren die Werder-Fans davon überzeugt, dass ihr Team das Kellerduell gegen die Berliner für sich entscheiden wird.

Maßgeblichen Anteil hatte daran auch Milos Veljkovic. Mit einem langen Pass direkt in den Lauf bereitete er das 2:0 vor. "Man hat gewissen Augenkontakt", berichtete Ducksch im Anschluss. "Man hofft dann, dass er den Ball spielt." Genau dies tat Veljkovic – und sorgte damit dafür, dass Ducksch zum Matchwinner avancierte. Schließlich hatte der 29-Jährige auch beim 1:0 der Bremer schon den Ball in den Berliner Strafraum gebracht. Seinen Freistoß bugsierte Unions Robin Knoche dann ins eigene Tor (38.).

Für mich war es sehr erfolgreich. Zu Null gespielt, ein Tor gemacht, eins sozusagen vorbereitet. Für mich war es ein perfekter Tag.

Marvin Ducksch

Ducksch ärgert sich über die Kritik

Etwas war am Samstag jedoch anders als sonst. Wie gewohnt holte Ducksch nach seinem Tor seinen Harlekin-Jubel raus. Dieses Mal variierte er diesen allerdings ein wenig und gestikulierte mit beiden Händen. Zudem legte er sich noch einen Zeigefinger auf die Lippen. Die Botschaft war klar: "Labert ihr mal!"

Werders Marvin Ducksch bejubelt sein Tor und gestikuliert dabei mit seinen Händen.
Ein kleiner emotionaler Ausbruch: Mit seinem Torjubel reagierte Marvin Ducksh auch auf die Kritik an seinen Leistungen in den vergangenen Wochen. Bild: Imago | Nordphoto

"Ich hatte irgendwie das Gefühl, dass etwas anderes mal raus muss", erzählte Ducksch, der bei den Bremern nach dem Abgang von Niclas Füllkrug noch stärker im Fokus steht. "Es ist das Gefühl, dass irgendwie immer wieder die Kritik auf mich fällt." Für seinen Frust brauchte er einfach mal ein Ventil. Wohl auch, weil es in den vergangenen Wochen nicht nur für ihn, sondern für das gesamte Team nicht allzu gut lief.

Feiert Werder den Sieg auf dem Freimarkt?

Nach dem Spiel gegen Berlin gab es allerdings keinen Grund für Kritik an Ducksch. Er überzeugte nicht nur durch sein Tor und seine Vorlage, sondern war auch gut ins Spiel involviert und bereitete die Chance von Romano Schmid in der 51. Minute vor.

Für den guten Auftritt und die drei Punkte soll es am Samstagabend wohl auch noch eine kleine Belohnung geben. Eine gute Möglichkeit bietet da natürlich das letzte Freimarkt-Wochenende. Ob es für ihn und einige Teamkollegen noch zum Volksfest geht, wollte Ducksch nicht verraten. "Was ansteht, weiß ich nicht. Es wurde, glaube ich, noch nicht so direkt angesprochen", druckste er ein wenig herum. "Aber ich glaube, dass man heute das ein oder andere Getränk trinken darf."

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 28. Oktober 2023, 18 Uhr