Wenig Schüsse, starke Quote: Darum ist Werder vor dem Tor so effizient

Wie wird sich Werder gegen Angstgegner Augsburg anstellen?

Bild: Gumzmedia | Andreas Gumz

Die Bremer schießen zwar nur selten aufs Tor, brauchen für ihre Treffer aber nur wenige Abschlüsse. Für Werder-Trainer Ole Werner liegen die Gründe auf der Hand.

Aus allen Lagen schießen und hoffen, dass mal einer reingeht? Oder doch eher den Ball ins Tor tragen? Im Fußball gibt es viele Möglichkeiten, einen Treffer zu erzielen.

Werder hat sich für den Weg der Effizienz entschieden: In der laufenden Saison brauchen die Bremer nur knapp sieben Abschlüsse pro Torerfolg. Mit dieser Ausbeute sind die Grün-Weißen so effizient wie nur wenige Teams in der Bundesliga. "In den torgefährlichen Räumen haben wir viele Spieler, die eine gute Qualität im Abschluss haben", sagte Werder-Trainer Ole Werner bei einer Pressekonferenz.

Kein Team gibt weniger Torschüsse ab als Werder

Werder-Trainer Ole Werner blickt über den Trainingsplatz.
Kann zufrieden mit seiner Offensive sein: Werder-Trainer Ole Werner. Bild: Gumzmedia | Andreas Gumz

Dass Werder eine so hohe Trefferquote aufweist, mag auf den ersten Blick ein wenig verwundern. Denn mit bislang 34 Saisontoren liegen die Bremer leicht unterm Liga-Durchschnitt. Vielmehr erklärt sich die starke Quote daraus, dass kein anderer Bundesligist so wenige Torschüsse abgibt wie das Team von der Weser: Mit nur 227 Versuchen stellen die Grün-Weißen hinter dem FC Augsburg (247 Versuche) und Union Berlin (239) das Schlusslicht im Oberhaus.

"Wir nehmen uns relativ wenige Abschlüsse außerhalb des Sechzehners oder schießen aus Situationen, bei denen die Aussicht auf einen Torerfolg gering ist", betonte Werner. Oder anders gesagt: Beim Toreschießen setzt Werder auf Qualität, nicht auf Quantität. Als Gegenbeispiel dient der VfB Stuttgart: Mit 308 Torschüssen verbuchte das Team den dritthöchsten Wert der Liga. Daraus resultierten jedoch nur 27 Treffer, womit sich die Stuttgarter im unteren Ligadrittel wiederfinden.

Wenn du von 30 Metern aufs Tor schießt, hast du zwar viele Torschüsse. Aber du hast dann wahrscheinlich auch eine geringere Quote, dass der Ball im Netz liegt.

Werder-Trainer Ole Werner bei einer Pressekonferenz.

Im Umkehrschluss bedeutet das: Wenn sich die Bremer mal einen Abschluss gönnen, wird es zumeist gefährlich. Jüngst gut zu sehen beim 3:0-Sieg gegen den VfL Bochum: Weil Werder seine wenigen Hochkaräter konsequent nutzte, war die Partie schon frühzeitig entschieden – trotz überschaubarer elf Torschüsse und nur sechs Abschlüssen aufs Gehäuse. "In der Offensive waren wir heute sehr effizient", resümierte Werner nach dem Spiel in der ARD.

Augsburg ist anfällig aus der Distanz

Möglicherweise ist Werder am kommenden Spieltag aber auch ganz gut beraten, es mal aus der Distanz zu versuchen. Schließlich ist kein Bundesligist aus der Ferne so anfällig wie der FC Augsburg: Sieben Weitschuss-Gegentore bedeuten den Liga-Höchstwert. Sechs davon fing sich Stammkeeper Rafal Gikiewicz. Mehr noch: In der vergangenen Saison kassierte der Pole mit acht Treffern aus der Ferne die meisten Distanz-Gegentore aller Bundesliga-Keeper.

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Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 2. März 2023, 18:06 Uhr