Borré hat keine Panik vor dem Füllkrug-Erbe – und möchte gerne bleiben

Selbstbewusster Stürmer: Borré will sich bei Werder einen Namen machen

Bild: dpa | Sina Schuldt

Bei Werder verfolgt Rafael Borré große Ziele. Der Stürmer möchte noch besser als Niclas Füllkrug werden – und gerne länger als nur ein Jahr für die Bremer spielen.

Bei seinem erstem Auftritt im Werder-Trikot blieb er noch blass. Nach 64 Minuten wechselte Coach Ole Werner in Heidenheim Rafael Borré ein, doch Akzente konnte der Kolumbianer noch keine setzen. Die Erwartungen an den 28-Jährigen, der als Nachfolger von Niclas Füllkrug für ein Jahr als Leihspieler von Eintracht Frankfurt an die Weser gewechselt ist, sind allerdings groß.

Rafael Borre veewandelt für Eintracht Frankfurt den Elfmeter gegen die Glasgow Rangers.
Nervenstark: Im Finale verwandelte Rafael Borré den entscheidenden Elfmeter und schoss Eintracht Frankfurt zum Titel in der Europa League. Bild: Imago | Ulrich Hufnagel

Dass es nach Bremen geht, kam auch für Borré am letzten Tag der Transferphase überraschend, wie er am Mittwoch bei seiner Vorstellung verriet. Abgezeichnet hatte sich, dass er die Eintracht verlassen wird. Dabei war er dort im Sommer 2022 noch der große Held. Im Finale der Europa League glich er zunächst für die Frankfurter zum 1:1 aus, ehe er später den entscheidenden Elfmeter verwandelte. Zuvor hatte er auch im Viertelfinale gegen den FC Barcelona und im Halbfinale gegen West Ham United getroffen. Als mit Randal Kolo Muani jedoch ein Topstürmer zu den Hessen kam, gingen seine Einsatzzeiten deutlich zurück.

Werder statt Spanien oder Mexiko

Borré wollte Frankfurt deswegen verlassen. Zunächst sah es jedoch so aus, als würde es ihn erneut nach Spanien ziehen. Dort hat er bereits als junger Spieler das Trikot von Atlético Madrid und des FC Villareal getragen. Nun zeigte der FC Valencia an ihm Interesse. Auch ein finanziell lukratives Angebot aus Mexiko lag auf dem Tisch, bestätigte Borré.

Seine Karriere wollte er jedoch in Europa und vor allem in Deutschland fortsetzen. "Für mich spielt es eine Rolle, in der deutschen Liga weiterspielen zu können. Ich bin mit der Bundesliga vertraut, kenne den deutschen Fußball und die Gepflogenheiten", sagte Borré. Durch den Verbleib in Deutschland muss er sich nicht an den Spielstil in einer neuen Liga gewöhnen. Dadurch, ist er sich sicher, wird er auch bei Werder schnell ankommen. Und wenn es nach ihm geht, verabschiedet er sich nicht schon nach einem Jahr wieder aus Bremen.

Tatsächlich hoffe ich, dass ich meine Karriere hier für einige Zeit fortführen kann. Ich würde gerne hierbleiben. Aber ich denke, das ist etwas, das die beiden Vereine am Saisonende dann untereinander besprechen werden.

Rafael Borré

Noch besser als Füllkrug?

Schlägt Borré so ein, wie er es einst in Frankfurt tat, dürfte Werder ihn liebend gerne halten wollen. Die Erwartungen an ihn als Nachfolger von Füllkrug sind jedoch groß. Immerhin schnappte dieser sich in der vergangenen Saison die Torjägerkanone in der Bundesliga.

Rafael Borré im Zweikampf im Spiel gegen Heidenheim.
In Heidenheim hat Rafael Borré die ersten Minuten im Werder-Trikot gesammelt. Bild: dpa | Weber/ Eibner-Pressefoto

Eine Belastung ist dies für Borré jedoch nicht. Ganz im Gegenteil. "Ich mag diesen Druck. Für mich ist das eine Motivation. Es hilft mir von der Stelle zu kommen und zu wachsen", betonte er. Keinen Hehl macht Borré daraus, dass der Triumph in der Europa League mit den Frankfurtern sein Selbstbewusstsein gestärkt hat. Dies war auch am Mittwoch spürbar. "Niclas Füllkrug ist ein sehr starker Stürmer, der eine große Torgefährlichkeit ausstrahlt", berichtete Borré.

Den Eins-zu-eins-Vergleich mit Füllkrug vermeidet er jedoch. Nachvollziehbar, denn der klassische Stoßstürmer ist Borré nicht. "Ich möchte mir einen eigenen Namen in Bremen machen", gab er als Ziel aus. "Ich möchte, dass die Vereinsgeschichte eines Tages auch mit meinem Namen verknüpft sein wird." Den Vergleich mit Füllkrug wird er indes in den kommenden Monaten wohl noch häufiger hören. Borré: "Ich möchte auch auf dieses Level kommen. Und ihn vielleicht sogar noch übertreffen."

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Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 20. September 2023, 18:06 Uhr