Am 17. Oktober vor 40 Jahren starb Werder-Fan Maleika beim HSV-Derby

Das Spiel zwischen den Bremern und dem HSV endete im Oktober 1982 in einer Katastrophe. Der erst 16 Jahre alte Fan Adrian Maleika wurde zum Opfer von Hooligans.

Der 17. Oktober ist ein Tag der Erinnerung und ein Tag der Trauer. Exakt vor 40 Jahren, am 17. Oktober 1982, starb mit Adrian Maleika ein Fan von Werder Bremen mit nur 16 Jahren in Hamburg vor einem Derby gegen den HSV. Nach dem tragischen Tod wird der HSV am Montag am Volksparkstadion eine Gedenktafel einweihen. "Auch als Mahnung für die Zukunft", wie es heißt.

Das Derby fand damals im DFB-Pokal an einem dunklen Herbsttag statt, als sich Maleika mit rund 150 anderen Werder-Fans auf den Weg ins Volksparkstadion machte. Kurz vor dem Stadion geriet die Gruppe in einen Hinterhalt. Erst flogen nur Fäuste, dann auch Leuchtmunition und Steine. Maleika wurde bei den schweren Hooligan-Ausschreitungen von einem Pflasterstein am Hinterkopf getroffen und sank zu Boden. Die zahlreichen Tritte gegen seinen Körper bekam er schon nicht mehr mit. Erst Stunden später wurde sein bewusstloser Körper in einem angrenzenden Gehölz gefunden.

Der Täter wurde nie ermittelt

Am Tag darauf, es ist Sonntagabend, der 17. Oktober 1982, starb Maleika im Altonaer Krankenhaus infolge eines Schädelbasisbruchs und Gehirnblutungen. Der Steinewerfer konnte danach nie ermittelt werden. Acht Hamburger wurden angeklagt, drei von ihnen wegen schweren Landfriedensbruchs und gefährlicher Körperverletzung verurteilt. 

Für Willi Lemke, damals Werder-Manager, ist der 17. Oktober 1982 der "traurigste Moment" seiner langen Amtszeit. Für Günter Netzer, seinerzeit HSV-Manager, ist es "eine der größten Tragödien". Bis heute überschattet Maleikas Tod das Verhältnis der beiden Fanlager. Schwere Krawalle und Jagdszenen wie diese gehörten in jenen Tagen zum Bundesliga-Alltag. Erst der Tod Maleikas führte zu einem Umdenken. Er stellte eine Art Zäsur in der Bekämpfung des Hooliganismus in Deutschland dar.

Ausschreitungen gibt es auch heutzutage noch

Vereine und Verbände nahmen sich im Laufe der 1980er-Jahre verstärkt der Probleme an, viele Fan-Projekte sind seitdem entstanden.  Heute ist eine solche Tragödie in der Bundesliga wegen der zahlreichen Sicherheitsmaßnahmen laut Experten kaum vorstellbar. Doch in den unteren Ligen oder international kommt es wie zuletzt bei den Europapokalspielen von Eintracht Frankfurt in Marseille oder des 1. FC Köln in Nizza immer noch zu heftigen Ausschreitungen. 

Darum starb der Bremer Fußballfan Adrian Maleika

Bild: Imago | Ulmer

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Der Vormittag, 17. Oktober 2022, 10:40 Uhr