Werder gewinnt Tischtennis-Partie in Grünwettersbach mit 3:1

Werders Tischtennis-Profi Kirill Gerassimenko verrenkt sich etwas, um mit vollem Einsatz den Ball noch mit der Vorhand zu schlagen.
Kirill Gerassimenko steuerte gegen Grünwettersbach zwei Siege für Werder Bremen bei. Bild: Imago | Patrick Wichmann

Der zweite Sieg im zweiten Bundesliga-Spiel war für die Bremer eine äußerst schweißtreibende Angelegenheit. Doch Kirill Gerassimenko bewahrte am Ende den kühleren Kopf.

Die Bremer wussten, was am Donnerstagabend in der kleinen Turnhalle im Südosten von Karlsruhe auf sie zukommen würde. Schon bei normalen Außentemperaturen heizt sich die enge Halle des ASC Grünwettersbach unangenehm auf. Bei nun über 30 Grad draußen fühlte es sich drinnen an wie in einer finnischen Sauna. Nur ohne den aromatischen Fichtennadel-Aufguss. Dieses Bundesliga-Duell wurde für beide Tischtennis-Teams zur reinen Hitzeschlacht.

"Wir hatten am Ende kein einziges trockenes Handtuch mehr übrig", meinte Werder-Trainer Cristian Tamas bei buten un binnen. Und dabei hatten sie reichlich davon eingepackt. Doch gegen diese schwüle Hitze in der Halle gab es kein Mittel, der Schweiß strömte unaufhörlich. Die Spieler sahen allesamt aus, als wären sie in einen heftigen Regenschauer gekommen. "In so einer Hitze habe ich tatsächlich noch nie gespielt", musste auch Werders erfahrener Topspieler und amtierender Team-Europameister Mattias Falck mit seinen fast 33 Jahren bei buten un binnen eingestehen.

Aguirre wehrt 6 Matchbälle ab

Umso erleichterter waren die Bremer dann, dass sie nach zweieinhalb Stunden diese schweißtreibende Angelegenheit mit 3:1 für sich entscheiden konnten.

Es gab zwei knappe Spiele, aber am Ende haben wir verdient gewonnen. Die Jungs sind gut drauf und haben bei den schweren Bedingungen in dieser Hitze alles reingeworfen, jeder hat gekämpft. Wir sind eine Mannschaft, das hat man heute wieder gesehen.

Werder-Trainer Cristian Tamas bei buten un binnen

Wie schon beim Saisonauftakt am vergangenen Freitag spielte Kirill Gerassimenko wieder an Position eins, Marcelo Aguirre an zwei und Falck an drei mit der Option auf ein mögliches Entscheidungsdoppel.

Aguirre legte gegen Tiago Apolonia den ersten Krimi hin, wehrte im fünften Satz sechs Matchbälle ab und vergab einen eigenen. Mit 13:15 musste er sich noch geschlagen geben. "Marcelo hat gut gespielt, kam aber etwas zu spät ins Match rein", erklärte Tamas, "ihm fehlt noch ein bisschen der Spielrhythmus."

Falck holt auf, Gerassimenko den Sieg

Werders Tischtennis-Profi Mattias Falck fokussiert sich beim Aufschlag auf den hochgeworfenen Ball.
Zweiter Sieg im zweiten Liga-Match für Werders Mattias Falck nach seiner Leistenbruch-OP im Sommer. Bild: Imago | Patrick Wiechmann

Den hat Gerassimenko dagegen derzeit und gegen Bundesliga-Neuling Leo de Nodrest zog Werders Kasache sein Spiel souverän durch. Falck hatte danach im dritten Einzel nur zu Beginn leichte Probleme, sich an Ricardo Walthers Spielstil zu gewöhnen. Der Schwede lag mit 0:1 und 1:5 im zweiten Satz zurück, "aber dann habe ich mich immer besser gefühlt und den Rückstand aufgeholt", meinte Falck, der nach längerer Pause im Sommer schon fast wieder in Bestform aufspielt: "Ich bin richtig glücklich mit meiner Leistung und mit unserem Auftritt."

Gerassimenko sorgte im spannenden Topduell gegen Apolonia dann für die Entscheidung, doch die war hart erkämpft. In diesem Duell ging es an der Platte so rasant hin und her, wie die durchgeschwitzten Zuschauer auf der engen Tribüne mit ihren mitgebrachten Fächern nach Luft wedelten.

Die Hitze "ist schwer für den Kopf"

Gerassimenko verlor den ersten und den vierten Satz, lag im Entscheidungssatz mit 7:8 zurück – und bäumte sich dann mit letzter Kraft zu vier Punkten in Folge zum 11:8- und 3:2-Erfolg auf. Völlig erschöpft und ebenso erleichtert sank Gerassimenko neben dem Tisch auf die Knie. Die Umarmungen seiner Teamkollegen fielen ein wenig verhaltener aus als sonst, das war jedoch nur den triefenden Trikots geschuldet.

Es war ein sehr schweres Spiel, es war sehr warm und feucht in der Halle. Wenn es so heiß ist, ist es schwer für den Kopf. Da macht man Fehler. Aber wir haben als Mannschaft heute alles gegeben und sind froh über den Sieg.

Werders Tischtennis-Profi Kirill Gerassimenko bei Dyn

Mit dem zweiten Sieg im zweiten Spiel gehen die Bremer am Dienstagabend um 19 Uhr nun selbstbewusst ins Duell gegen die starken Saarbrücker. Bis dahin sollten auch die Handtücher wieder trocken sein.

ASC Grünwettersbach – SV Werder Bremen 1:3

Tiago Apolonia – Marcelo Aguirre 3:2 (11:7, 11:9, 6:11, 8:11, 15:13)
Leo de Nodrest – Kirill Gerassimenko 0:3 (7:11, 7:11, 10:12)
Ricardo Walther – Mattias Falck 1:3 (11:7, 5:11, 8:11, 3:11)
Tiago Apolonia – Kirill Gerassimenko 2:3 (11:9, 10:12, 8:11, 11:3, 8:11)

Spielplan

Datum Uhrzeit Heim Gast Ergebnis
09.12.2024 19:00 Uhr
TTC Zugbrücke Grenzau Grenzau
Borussia Dortmund Dortmund TT
Ergebnis: 1 zu 3
10.12.2024 19:00 Uhr
1. FC Saarbrücken Saarbrücken
TTF Liebherr Ochsenhausen Ochsenhausen
Ergebnis: 1 zu 3
11.12.2024 18:00 Uhr
TTC Fulda-Maberzell Fulda-Maberzell
Post SV Mühlhausen Mühlhausen
Ergebnis: 3 zu 0
11.12.2024 18:30 Uhr
SV Werder Bremen Bremen
TSV Bad Königshofen Bad Königshofen
Ergebnis: 2 zu 3
11.12.2024 19:00 Uhr
OE Bad Homburg 1987 Bad Homburg
ASV Grünwettersbach Grünwettersbach
Ergebnis: 2 zu 3
11.12.2024 19:00 Uhr
TTC Schwalbe Bergneustadt Bergneustadt
Borussia Düsseldorf Düsseldorf
Ergebnis: 1 zu 3

Tabelle

# Mannschaft Begegnungen Siege Niederlagen Spiele Differenz Punkte
1
TTC Fulda-Maberzell Fulda-Maberzell
9 7 2 24:11 13 14 : 4
2
Borussia Düsseldorf Düsseldorf
9 7 2 22:12 10 14 : 4
3
TSV Bad Königshofen Bad Königshofen
9 6 3 23:16 7 12 : 6
4
TTF Liebherr Ochsenhausen Ochsenhausen
9 6 3 21:14 7 12 : 6
5
SV Werder Bremen Bremen
9 5 4 20:18 2 10 : 8
6
TTC Schwalbe Bergneustadt Bergneustadt
9 4 5 19:18 1 8 : 10
7
Borussia Dortmund Dortmund TT
9 4 5 18:19 -1 8 : 10
8
1. FC Saarbrücken Saarbrücken
9 4 5 19:22 -3 8 : 10
9
ASV Grünwettersbach Grünwettersbach
9 4 5 16:23 -7 8 : 10
10
TTC Zugbrücke Grenzau Grenzau
9 3 6 14:22 -8 6 : 12
11
OE Bad Homburg 1987 Bad Homburg
9 2 7 13:23 -10 4 : 14
12
Post SV Mühlhausen Mühlhausen
9 2 7 11:22 -11 4 : 14

Legende:

  • Playoffs
  • Abstieg

Mehr zum Tischtennis:

Autorin

Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau, 30. August 2024, 8 Uhr