Durch Bremen bis zum Nordkap: Das nächste Radsport-Abenteuer startet

Von Turin zum Nordkap: Bremer Radsportler tritt bei Extrem-Rennen an

Bild: Florian Schigelski

Extremsportler Florian Schigelski steigt doch wieder aufs Rad: 4.200 Kilometer, allein auf sich gestellt. Denn dieses Mal führt die NorthCape-Route durch seine Heimat.

Eigentlich war für Florian Schigelski vor einem Jahr klar: einmal und nie wieder. "Das tue ich mir nicht noch einmal an", stellte der 48-jährige IT-Projektleiter klar. Der Bremer hatte am NorthCape 4.000 teilgenommen, war 3.800 Kilometer mit dem Rad vom Gardasee bis zum Nordkap gestrampelt. Nach zwölf Tagen und zehn Stunden war Schigelski angekommen, als 30. von mehr als 300 Teilnehmern. Eine einmalige Erfahrung.

Aber nun stürzt er sich doch noch einmal in dieses extreme Abenteuer, denn in diesem Jahr führt die Route auch durch Bremen. Da konnte er nicht anders. "Auf so einem großen Event durch seine eigene Heimatstadt zu kommen, das muss einfach wunderschön sein", hofft Schigelski.

Grafik des Streckenverlaufs des NorthCape-Rennens um Bremen herum
Die Strecke in Bremen: Über Brill, Wall, Bahnhof, Stern und Bürgerpark ins Blockland, entlang der Wümmewiesen bis nach Zeven und Stade. Bild: Radio Bremen

Am Mittwochabend über die Brill-Kreuzung

Extremradsportler Florian Schigelski posiert strahlend am Nordkap-Aussichtspunkt.
Glückliche Ankunft nach zwölf Tagen Tortour: Florian Schigelski beim NorthCape 2022. Bild: Radio Bremen

Am kommenden Mittwochabend, zwischen 20 und 22 Uhr, so peilt er es zumindest an, wird er genau wissen, wie sich das anfühlt.

Dann fährt Schigelski über die Brill-Kreuzung und wird an der Schlachte eine kurze Pause einlegen und mit seiner Frau Dörthe und Freunden ein Beck's trinken. Bereits mehr als 1.000 Kilometer stecken Schigelski dann in den Knochen.

Ich will mich überraschen lassen. Ich bin wahnsinnig gespannt, was meine Freunde und Bekannten an der Strecken machen. Ob sie mich besuchen, die Teilnehmer anfeuern.

Florian Schigelski im Sportblitz über die Fahrt durch Bremen

Anfeuern, das ist erlaubt. Aber ansonsten sind die Extremsportler, die sich auf das Abenteuer NorthCape 4.000 einlassen, völlig auf sich allein gestellt. 4.200 Kilometer, in Turin geht es am 22. Juli um 8 Uhr los. Bis hinauf zum Nordkap.

Grafik des Streckenverlaufs des NorthCape-Rennens von Turin bis zum Nordkap.
Von Turin über Lausanne, Paris, Oslo bis zum Nordkap: Die Teilnehmer des NorthCape 4.000 müssen 2023 sogar 4.200 Kilometer zurücklegen. Bild: Radio Bremen

Jeder ist beim NorthCape auf sich gestellt

Extrem-Radsportler Florian Schigelski posiert auf dem Rad während der Fahrt mit einem Elch auf der Straße am Nordkap.
Nette Wegbegleiter: Florian Schigelski begegnete auf der Strecke in Schweden 2022 auch Elchen. Bild: Florian Schigelski

Da läuft es dann anders als beispielsweise bei der Tour de France. Dort quälen sich die Radprofis auch drei Wochen lang über Berg und Tal, doch sie haben eine Mannschaft, Betreuung, Verpflegung, Unterkunft. Schigelski ist auf sich gestellt. Übernachtung, Proviant, Reparaturen, Blessuren – für alles sind die Teilnehmer selbst verantwortlich.

Nach den Erfahrungen vom vergangenen Jahr hat Schigelski seine Ausrüstung um ein Vielfaches verbessert. Fünf Kilogramm Gepäck hat er dabei und 4.000 Euro für die Tour insgesamt eingeplant. Um Kosten und Zeit weiter einzusparen, will er dieses Mal mehr Tageskilometer abspulen und oft draußen schlafen. Bei lausig-kalten Temperaturen.

Schigelski: "Freue mich auf neue Geschichten"

"Ich würde gerne um Platz 20 herum ankommen", sagt Schigelski, aber vor allem geht es ums Ankommen. Denn anders als bei der Tour de France ist NorthCape 4.000 nicht als Radrennen im eigentlichen Sinne gedacht. Es geht nicht vorrangig um den Wettbewerb. Jeder fährt in seinem individuellen Tempo, um gewertet zu werden, muss man zwischen dem 3. und 15. August am Nordkap ankommen.

Die Erfahrungen stehen im Vordergrund, die Herausforderung, aber auch das Naturerlebnis. Alleine mit sich und alleine gegen sich. Und zwischendurch ist es eben auch mal die Hölle. Aber immer ein unvergessliches Abenteuer. "Da freue ich mich wieder drauf, auf neue Geschichten und tolle Begegnungen", sagt Schigelski. Und auf die Fahrt durch Bremen.

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Autorin

Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 13. Juli 2023, 18:06 Uhr