Werder verzeichnet Millionen-Minus — Füllkrug-Ablöse fehlt noch

Werder-Finanzchef Klaus Filbry verkündet auf der Mitgliederversammlung die Bilanz des abgelaufenen Geschäftsjahres.

Klassenerhalt kostet: Werder verzeichnet Millionen-Minus

Bild: Nordphoto/Gumzmedia

Bei der Mitgliederversammlung verkündete Klaus Filbry die Bilanz des abgelaufenen Geschäftsjahres. Demnach verzeichneten die Bremer einen Verlust in Höhe von 3,8 Millionen Euro.

Werder Bremen hat das vergangene Geschäftsjahr mit einem Minus von 3,8 Millionen abgeschlossen. Das gab Finanzchef Klaus Filbry auf der Mitgliederversammlung am Sonntag bekannt. Im Vorjahr hatte Filbry noch einen Gewinn von 6,3 Millionen Euro verkündet. Trotz der roten Zahlen liege das im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielte Ergebnis "im Bereich unserer Erwartungen", wie der Werder-Finanzchef betonte.

Nach dem Aufstieg standen wir bei unseren notwendigen Zielen – dem Verbleib in der Bundesliga und wirtschaftlicher Stabilität – vor der Frage, ob wir ein überschaubares wirtschaftliches Risiko eingehen wollen. Das haben wir getan — und das hat sich sportlich ausgezahlt.

Klaus Filbry, der Chef von Werder Bremen, im Weserstadion.
Werder-Finanzchef Klaus Filbry

Fast 18 Millionen Euro mehr Umsatz

Insgesamt erzielte Werder im zurückliegenden Geschäftsjahr (1. Juli 2022 bis 30. Juni 2023) einen Umsatz in Höhe von 120,1 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahr, als die Bremer nach der Zweitliga-Saison einen Umsatz von "nur" 102,2 Millionen Euro vermeldet hatten, bedeutete das ein Plus von fast 18 Millionen Euro.

Somit verzeichneten die Bremer in der ersten Saison nach dem direkten Wiederaufstieg zwar deutlich mehr Einnahmen — unter anderem im Bereich Sponsoring, im Spielbetrieb und den medialen Verwertungsrechten. Zugleich erhöhte sich aber auch der grün-weiße Personalaufwand um 13,4 Millionen Euro — und zwar von 43,8 Millionen Euro auf 57,2 Millionen Euro. Allein 12 Millionen Euro der Mehrausgaben entfallen auf die Gehälter der Spieler.

Unser Ziel war es, die Aufstiegsmannschaft zusammenzuhalten und bewusst zu verstärken. Das Eingehen des überschaubaren wirtschaftlichen Risikos hat uns am Ende dabei geholfen, unser sportliches Ziel zu erreichen.

Klaus Filbry, der Chef von Werder Bremen, im Weserstadion.
Werder-Finanzchef Klaus Filbry

Füllkrug-Millionen fehlen noch in der Werder-Bilanz

Beim Blick auf die Zahlen fällt vor allem der deutliche Rückgang bei den Transferüberschussen auf: Während Werder im Vorjahr durch den Verkauf zahlreicher Leistungsträger noch einen Erlös von 28 Millionen Euro vorgelegt hatte, erzielten die Bremer in der Spielzeit 2022/23 einen überschaubaren Überschuss von 5,3 Millionen Euro. Zusammen setzt sich die Summe unter anderem aus den Sommer-Verkäufen der Nachwuchsspieler Fabio Chiarodia und Yannik Engelhardt sowie mehrerer Nachzahlungen früherer Transfers.

Nicht inbegriffen in der Transfer-Bilanz sind hingegen die millionenschweren Einnahmen, die Werder durch den Verkauf von Lee Buchanan, Niklas Schmidt, Ilia Gruev und vor allem von Niclas Füllkrug erzielte. Alle Transfers erfolgten jedoch erst im laufenden Geschäftsjahr, schlagen sich also in den aktuellen Zahlen noch nicht nieder.

Allein für Füllkrug erhielt Werder nach Informationen von buten un binnen eine Ablösesumme in Höhe von 15 Millionen Euro. Mehr noch: Der Betrag könnte sich durch Bonuszahlungen sogar auf bis zu 18,25 Millionen Euro erhöhen.

Vor dem Hintergrund der bereits erzielten Transfererlöse sind wir zuversichtlich, dieses Geschäftsjahr wieder mit einem positiven Ergebnis abzuschließen, das den Fehlbetrag des abgelaufenen Geschäftsjahres mindestens ausgleicht.

Klaus Filbry, der Chef von Werder Bremen, im Weserstadion.
Werder-Finanzchef Klaus Filbry

Mitgliederversammlung: Werder Bremen macht 3,8 Millionen Euro Verlust

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 18. November 2023, 16 Uhr