2:3 unter Flutlicht: VfB Oldenburg spürt nach Fehlstart schon Druck

Bild: Imago | eibner

Beim ersten Heimspiel unter Flutlicht gaben die Oldenburger gegen die SV Elversberg das Spiel in den letzten Minuten noch aus der Hand. Dem VfB fehlt ein echter Mittelstürmer.

Es war eine Premiere, die für den VfB Oldenburg kein Happy End bereithielt: Beim ersten Spiel unter zwei mobilem Flutlichtmasten im Marschwegstadion unterlagen die Oldenburger gegen die SV Elversberg mit 2:3. Ein bitteres Ergebnis für den VfB, der wenige Minuten vor dem Schlusspfiff noch mit 2:1 führte, nach den Gegentreffern von Sinan Tekerci (84. Minute) und Valdrin Mustafa (89.) aber reichlich bedröppelt dastand. "Wir müssen dieses Spiel nach Hause bringen, haben es aber dann schlussendlich überhaupt nicht clever runtergespielt", ärgerte sich Coach Dario Fossi. Auch das Flutlicht konnte dabei seine Laune nicht erhellen. "Kein bisschen", sagte er, habe er dieses während der Partie wahrgenommen. "Ich war zu fokussiert und die Lichter waren hinter mir."

Unterschiedlich fiel das Echo auch bei den Zuschauerinnen und Zuschauern aus. Einige freuten sich über die Lichtquelle, die in der 3. Liga aufgrund der Auflagen des DFB verpflichtend ist. Andere fragten sich wiederum, warum in Zeiten der öffentlichen Appelle für das Energiesparen im Sommer am hellichten Tag das Licht eingeschaltet werden muss.

Zu sehen ist ein mobiler Flutlichtmast am Marschwegstadion.
Für das Heimspiel gegen Elversberg wurde in Oldenburg zum ersten Mal das mobile Flutlicht aufgebaut. Bild: Radio Bremen

Ihre Energie sparten die Oldenburger auch auf dem Feld nicht ein. So richtig ins Spiel kamen sie allerdings erst nach 36 Minuten, als Dario Fossi Mittelfeldspieler Kamer Krasniqi für Innenverteidiger Fabian Herbst einwechselte und in der Abwehr auf eine Viererkette umstellte. Zu diesem Zeitpunkt war der VfB mit dem 0:1 von Kevin Conrad (23.) noch gut bedient. Im Anschluss übernahm er jedoch die Kontrolle und durch die Treffer von Robert Zietarski (49) und des Ex-Bremers Kebba Badjie (68.) auch die Führung. Am Ende erlebten die Oldenburger dann eine Achterbahn der Gefühle. "Aber eine", so Abwehrchef Marcel Appiah, "bei der am Ende das Gleis aufhört."

Chancenverwertung kostet Punkte

Das Problem der Oldenburger ist vor allem, dass sie zu viele Chancen benötigen, um ein Tor zu erzielen. Viel Lob erhielten sie schon am Wochenende für ihren couragierten Auftritt beim 0:1 bei 1860 München. Auch dort hatten sie vier große Torchancen, brachten den Ball aber nicht im Tor unter und fuhren ohne Punkte zurück in den Nordwesten. Die Lage im Sturmzentrum ist aktuell bitter. Kapitän Max Wegner fehlt aktuell aufgrund muskulärer Probleme im Oberschenkel und könnte auch für das Spiel am Freitag in Halle (19 Uhr) ausfallen. Sein Ersatz ist Affamefuna-Michael Ifeadigo, für den die Luft in der 3. Liga jedoch dünn wird.

Oldenburger Spieler bejubeln das zwischenzeitliche 2:1 von Kebba Badjie.
Kebba Badje (rechts) brachte die Oldenburger zwischenzeitlich mit 2:1 in Führung. Bild: Imago | Nordphoto

Ein neuer Mittelstürmer wird noch dringend gebracht. Das haben die ersten drei Partien in der 3. Liga verdeutlicht. Die Verantwortlichen verweisen diesbezüglich stets auf das schmale Budget. Letztlich mit dem verpassten Klassenerhalt zu bezahlen, ist für den VfB jedoch auch keine lohnenswerte Alternative. Zumal sportlicher Misserfolg und ein sich rasch abzeichnender Wiederabstieg auch keinen Rückenwind für die Diskussion um einen Stadionneubau in der Stadt geben würden.

Mit Druck in dass Spiel gegen Halle

Gesprochen wurde in Oldenburg seit Saisonbeginn viel über Vorfreude. Zunächst über die Vorfreude auf das erste Saisonspiel gegen den SV Meppen, dann über die Vorfreude auf das Auswärtsspiel in München und nun über die Vorfreude auf das erste Spiel unter Flutlicht. Vor der Partie gegen Halle kommt nun eine Portion Druck dazu, denn mit nur einem Punkt aus den ersten drei Spielen ist der Start in die Saison missglückt.

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Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 10. August 2022, 18:06 Uhr