Sonntag geht es los: Bremer SV startet in die neue Regionalliga-Saison

Bremer SV holt bei Auftakt in Regionalliga Nord einen Punkt

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Am Sonntag (15 Uhr) startet der BSV gegen Kilia Kiel in die Regionalliga-Saison. Die Waller gehören wieder zu den Abstiegskandidaten, dürfen sich aber über namhafte Gegner freuen.

Mit dem Heimspiel am Sonntag (15 Uhr) gegen Kilia Kiel geht für den Bremer SV die Regionalliga-Saison wieder los. Der BSV dürfte sich dabei fast ein bisschen einsam fühlen, denn mit Werders U23, Atlas Delmenhorst und dem BSV Rehden sind gleich drei Klubs aus der Region in der vergangenen Saison abgestiegen.

Trotzdem ist die Regionalliga Nord weiterhin eine äußerst attraktive Spielklasse für die Waller. Schließlich treffen sie dort auf deutlich namhaftere Gegner als in der Bremen-Liga. Wir sagen Ihnen, was Sie über die neue Saison in der Regionalliga wissen müssen und welche prominenten Namen an den Panzenberg kommen.

Die Favoriten auf die Meisterschaft:

Der VfB Oldenburg und der SV Meppen wollen rasch die Rückkehr in die 3. Liga schaffen. Die Vorzeichen sind bei beiden Klubs jedoch unterschiedlich. Die Oldenburger konnten nach dem Abstieg viele Leistungsträger halten. So ist auch Christopher Buchtmann, der zehn Jahre lang für den FC St. Pauli in der 2. Liga gespielt hat, beim VfB geblieben. Von den Meppenern kam der einstige Werder-Spieler Ole Käuper nach Oldenburg. Mit Markus Ziereis wurde nun noch ein echter Torjäger verpflichtet, der vor allem in der Regionalliga Bayern über Jahre seine Treffsicherheit nachgewiesen hat.

Anders schaut es hingegen in Meppen aus. Die Emsländer erlebten einen Aderlass nach dem Abstieg und werden qualitativ noch deutlich nachlegen müssen, um ganz oben mitspielen zu können. Zuletzt verloren sie am Samstag ein Testspiel gegen den West-Regionalligsten SV Rödinghausen mit 0:8.

Klar verstärkt hat sich die SV Drochtersen/Assel, die unter anderem Torschützenkönig Moritz Göttel (24 Tore) verpflichtet hat. Ebenso läuft Matti Steinmann, der einst für den HSV in der Bundesliga gespielt hat, nun für das Team aus dem Landkreis Stade auf. Vom Bremer SV ist zudem Außenbahnspieler Allah Aid Hamid nach Drochtersen gewechselt.

Benjamin Eta hebt zufrieden den Daumen.
Benjamin Eta hat den Bremer SV in die Regionalliga geführt. Nun will er mit Weiche Flensburg im Titelrennen mitmischen. Bild: Imago | Hanno Bode

Hoffnungen auf den Titel machen sich ebenfalls Teutonia 05 und Weiche Flensburg. Die Teutonen müssen nun jedoch ohne ihren Torjäger Maik Lukowicz (15 Tore in der vergangenen Saison) auskommen. Dieser spielt ab sofort für Werders U23 in der Bremen-Liga. Bei den Flensburgern sitzt seit dem Winter Ex-BSV-Coach Benjamin Eta auf der Bank. Für den Angriff auf die Spitze hat Weiche sich unter anderem mit dem zentralen Mittelfeldspieler Marten-Heiko Schmidt (VfB Oldenburg) und Stürmer Felix Brügmann (elf Tore vergangene Saison für den Chemnitzer FC) verstärkt.

Die Abstiegskandidaten:

Aufsteiger haben in der Regionalliga Nord im Normalfall ein schwieriges Leben. Dies dürfte auch für Kilia Kiel und den Eimsbütteler TV gelten. Besonders bei den Eimsbüttelern ist, dass sie seit 2019 von der Bezirks- bis in die Regionalliga durchmarschiert sind. Auch der SC Spelle-Venhaus dürfte sich in der unteren Region einsortieren.

Abzuwarten bleibt, wie der SSV Jeddeloh II sich präsentiert. Die Ammerländer haben in der vergangenen Saison erst am letzten Spieltag den Klassenerhalt klargemacht und nun mit Marcel Andrijanic (ETSV Hamburg), Miguel Fernandes (Drochtersen/Assel) oder Ibrahim Temin (Frisia Wilhelmshaven) einige Leistungsträger abgegeben.

Natürlich gehört auch der BSV erneut zu den Abstiegskandidaten. Zumal mit Nikky Goguadze (TSV Havelse), Aid Hamid (Drochtersen/Assel), Lukas Muszong (FC Verden 04), Lamine Diop (noch ohne neuen Verein) und Justin Gröger (Chemie Leipzig) zahlreiche Leistungsträger die Waller verlassen haben.

Gut für die Klubs aus dem Norden ist, dass durch potenzielle Absteiger aus der 3. Liga nun weniger Gefahr ausgeht. Weil Oldenburg und Meppen runterkamen, mussten im vergangenen Jahr mit Kickers Emden, Delmenhorst, Hildesheim, Rehden und Werders U23 gleich fünf Teams absteigen.

In dieser Saison ist mit dem VfB Lübeck aus dem Norden allerdings nur ein Team in der 3. Liga dabei. Steigen die Lübecker ab, würde in der Regionalliga wiederum die Anzahl der festen Absteiger von drei auf vier Absteiger ansteigen.

Die bekanntesten Namen:

Der prominenteste Akteur der Liga sitzt mit Ernst Middendorp in Meppen auf der Bank. Der 64-Jährige hat einst Arminia Bielefeld in der Bundesliga trainiert und wurde bei den Ostwestfalen sogar zum "Jahrhunderttrainer" gewählt. Im März kam er aus Südafrika ins Emsland zurück, weil er die Meppener noch vor dem Abstieg retten sollte. Dies klappte nicht, nun soll er im Emsland den Neuaufbau gestalten. Und dies nicht nur als Trainer, sondern auch als Sportlicher Leiter des SVM.

Ernst Middendorp macht Selfies mit den Meppen-Fans.
Gefragter Selfie-Partner bei den Fans: Ernst Middendorp soll den SV Meppen wieder in eine bessere Zukunft führen. Bild: Kolbert-Press

Ein bekannter Name ist zudem Daniel Stendel, der weiterhin die U23 von Hannover 96 trainiert. Der 49-Jährige hat einst für 96 und den FC St. Pauli gespielt und auch schon die Profis der Hannoveraner in der Bundesliga trainiert. Auf den Panzenberg kommt in dieser Saison auch Sebastian Mielitz, der in der Saison 2012/13 bei Werder Stammkeeper in der Bundesliga war. Seit dem vergangenen Sommer spielt er nun in Oldenburg.

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Dieses Thema im Programm: buten un binnen mit sportblitz, 23. Juli 2023, 19:30 Uhr