Horsch macht's erneut: Oberneuland feiert seinen Elfmeter-Killer

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Bild: Bremer Fußball-Verband | Sven Peter

Auf den FCO-Keeper war auch im Pokal-Finale gegen die SG Aumund-Vegesack wieder Verlass. Im Hinblick auf den Erstrunden-Gegner im DFB-Pokal hat Horsch klare Vorstellungen.

Als der Ball im Netz zappelte, wussten die Spieler des FC Oberneuland, bei wem sie sich zu bedanken hatten. Klar, auch bei Boris Koweschnikow, der mit seinem verwandelten Elfmeter den Finalsieg im Bremen-Pokal soeben eingetütet hatte. Doch so wie der entscheidende Schütze rannten auch die frisch gebackenen Pokalgewinner allesamt zu Jonas Horsch, genannt "Horschi".

Wie schon in der 2. Runde, im Viertel- und im Halbfinale hatte der 24-Jährige auch im Endspiel seinen Ruf als Elfmeter-Killer alle Ehre gemacht: Im Elfmeterschießen gegen die SG Aumund-Vegesack fischte er den zweiten Versuch aus der Ecke und stellte so die FCO-Weichen auf Pokal-Triumph. "Vielleicht bin ich einfach für diese Momente gemacht", mutmaßte Horsch im Gespräch mit buten un binnen.

Es gehört viel Glück dazu. Vielleicht habe ich da aber auch einfach den richtigen Riecher.

FCO-Keeper Jonas Horsch zu buten un binnen

FCO dominiert in der ersten, SAV in der zweiten Hälfte

Während die Freude beim FCO verständlicherweise riesig war, herrschte bei der SAV große Enttäuschung. Trotz der bitteren Niederlage war Coach Markus Werle aber zufrieden mit der Leistung seines Teams. "Ich bin total stolz auf die Mannschaft", sagte der SAV-Trainer. Zwar hatten seine Schützlinge in den ersten 45 Minuten kaum Zugriff zum Spiel bekommen, sich aber nach dem Seitenwechsel deutlich gesteigert und sich mehrere gute Chancen erspielt. "In der ersten Halbzeit war die Anspannung einfach zu groß", so Werle. "Für die zweite Halbzeit kann ich meinen Jungs nur ein riesiges Kompliment machen."

Zum Schluss hat leider der Lucky Punch gefehlt.

SAV-Coach Markus Werle zu buten un binnen
Ein Spieler des FC Oberneuland dribbelt an seinem Gegenspieler vorbei
Der FC Oberneuland (links) und die SG Aumund-Vegesak lieferten sich einen spannenden Pokal-Fight. Bild: Bremer Fußball-Verband | Sven Peter

Für FCO-Trainer Sören Seidel war der Sieg seines Teams insgesamt aber dennoch "hochverdient". Gerade in den Anfangsminuten waren seine Mannen gleich mehrfach gefährlich vor das gegnerische Gehäuse gekommen. "In der ersten Halbzeit waren wir die klar bessere Mannschaft", betonte der ehemalige Werder-Profi. Nach der Pause aber sei die Partie "eher schleppend" und ein "Abnutzungskampf" gewesen – eine Analyse, die vor allem auf das Spiel seines Teams zutraf.

Dass seine Schützlinge im Elfmeterschießen siegen würden, daran hatte der 50-Jährige aber auch dank seines Schlussmannes keinen Zweifel. "Wir haben mit Jonas Horsch einen erstklassigen Torhüter, der eine absolute Bank und ein Plusfaktor ist. Von daher hatte ich schon ein gutes Gefühl", betonte Seidel. Ähnlich sah es Koweschnikow, der Schütze des goldenen Elfmeters.

Wir hatten ja etwas Übung in dieser Saison. Von daher waren wir uns sehr sicher, dass wir die Ruhe bewahren können.

FCO-Elferschütze Boris Koweschnikow

Auslosung der ersten DFB-Pokal-Runde am 18. Juni

Für den FCO bedeutet der Pokal-Erfolg zugleich den Einzug in den DFB-Pokal. Mehr noch: Die Teilnahme an dem Wettbewerb garantiert den Oberneulandern einen Geldregen in Höhe von mindestens 200.000 Euro. Mit wem die Bremer es in der ersten Runde zu tun bekommen, erfahren sie aber erst am 18. Juni, wenn die Auslosung ansteht.

Geht es nach Horsch, würde er am liebsten auf einen "Traditionsverein" treffen. "Ich hätte Bock auf Frankfurt, auf Dortmund, auf Köln", so der FCO-Kepper. Sein Trainer wiederum richtet den Blick eher in die Nachbarschaft. "St. Pauli fällt mir da ein, der Hamburger SV. Schön wäre aber auch der grün-weiße Traditionsverein hier um die Ecke", sagte Seidel mit einem Lächeln.

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Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 3. Juni 2023, 19:30 Uhr