Bremerin Eta besteht Trainerlizenz-Prüfung des DFB – als einzige Frau

Ex-Werder Spielerin Eta ist jetzt Profi-Trainerin

Bild: Imago | Nordphoto

Von Werder kam Marie-Louise Eta als Nachwuchs-Trainerin zum DFB. Als einzige Frau unter 16 Absolventen hat sie nun erfolgreich die Profitrainer-Ausbildung absolviert.

13 Monate lang hat Marie-Louise Eta auf ihren großen Traum hingearbeitet. 13 Monate lang hat die Bremerin gebüffelt, hospitiert und trainiert. Doch nun hat sie ihr Ziel erreicht: Nach bestandener Ausbildung ist die Trainerin stolze Besitzerin der Pro-Lizenz des DFB – der höchsten Trainerlizenz, die es im deutschen Fußball gibt. "Ich bin richtig glücklich, den Schein nach dieser langen und intensiven Zeit in der Hand zu haben", sagt Eta zu buten un binnen.

Seit ich Trainerin bin, war diese Lizenz mein Ziel.

Trainerin Marie-Louise Eta zu buten un binnen
Werder-Spielerin Marie-Louise Eta hält Ausschau nach einer Mitspielerin.
Als Spielerin führte Marie-Louise Eta die Werder-Frauen als Kapitän aufs Feld. Bild: Imago | foto2press

Bis die 31-Jährige ihre Urkunde nun von DFB-Sportdirektor Rudi Völler überreicht bekam, war es ein langer Weg. Noch als Nachwuchsspielerin wechselte die gebürtige Dresdnerin zu Turbine Potsdam, wo sie bereits mit 16 Jahren in der Bundesliga debütierte. Nach drei Meisterschaften und einem Champions-League-Titel verließ die Junioren-Nationalspielerin den Verein, über Umwege landete sie 2014 bei Werder.

Die Bremerinnen führte sie als Kapitänin aufs Feld und in die Bundesliga. Doch im Alter von nur 26 Jahren beendete sie überraschend ihre Karriere als Spielerin und fokussierte sich auf ihren Werdegang als Trainerin. Zuerst im Werder-Nachwuchs – sowohl bei den Mädchen als auch bei den Jungs, danach beim DFB, wo sie inzwischen die weibliche U17-Auswahl betreut.

Besuch von Julian Nagelsmann und Hansi Flick

Mit 15 Trainerkollegen absolvierte die 31-Jährige den Lehrgang, der sie immer wieder auf den neuen DFB-Campus nach Frankfurt führte. Alle vier Wochen standen für mehrere Tage umfassende Präsenzphasen an, bei denen Eta viel auf dem Platz steht, aber auch oft im Seminarraum sitzt. "Wir haben immer wieder Besuch bekommen von Sportdirektoren und Trainern wie Julian Nagelsmann oder Hansi Flick, die dann aus dem Nähkästchen geplaudert haben", erzählt Eta.

Werder-Trainer Ole Werner gibt seinem Team im Training Anweisungen. Marie-Louise Eta schaut zu.
Auch Werder-Coach Ole Werner schaute Marie-Louise Eta (Zweite von links) bei der Arbeit zu. Bild: Gumzmedia | Andreas Gumz

In dieser Zeit war Eta viel unterwegs. Unter anderem bei RB Leipzig, Union Berlin und dem FC Basel, aber auch bei Werder schaute sie als Hospitantin zahlreichen Profi-Trainern über die Schulter. Mit den anderen Kursteilnehmern reiste sie auch zum FC Liverpool, wo Jürgen Klopp und sein Trainerteam dem Coach-Nachwuchs Rede und Antwort standen. "Es war eine unfassbar intensive, aber spannende Zeit", resümiert Eta.

Jeder Moment, den ich erleben dufte, hatte was für sich.

Trainerin Marie-Louise Eta zu buten un binnen

"Ein Austausch auf Augenhöhe"

Dass Eta in dem 16-köpfigen Kurs die einzige Frau war, stellte für die Bremerin kein besonderes Problem dar, denn: "Dass Fußball eine große Männerdomäne ist, damit bin ich groß geworden." Auf der anderen Seite hätten ihre Lehrgangskollegen sie aber auch "super aufgenommen", sagt Eta: "Es war ein Austausch auf Augenhöhe."

Als Inhaberin der Pro-Lizenz könnte Eta künftig auch Profi-Mannschaften trainieren. Die Bremerin aber sieht ihrer eigenen Zukunft eher gelassen entgegen. "Ich darf jetzt alles trainieren, bin aber relativ entspannt", betont die 31-Jährige.

Ich fühle mich beim DFB sehr wohl, alles andere wird sich dann zeigen.

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Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 6. April 2023, 18:06 Uhr