Patientenmörder sagt in Oldenburg als Zeuge gegen seine Ex-Chefs aus

Der wegen Mordes an Patienten verurteilte Niels Högel in einem Gerichtssaal.
Niels Högel im Zeugenstand Bild: dpa | Mohssen Assanimoghaddam
  • Staatsanwaltschaft glaubt, die Vorgesetzten hätten Morde verhindern können.
  • 42 Verhandlungstage bis November angesetzt.
  • Gericht hat Vorwürfe gleich zu Beginn abgemildert.

Vor dem Landgericht Oldenburg muss heute der Patientenmörder Niels Högel als Zeuge gegen seine früheren Vorgesetzen aussagen. Aus Sicht der Staatsanwaltschaft hätten sie die Mordtaten Högels mit an "Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" verhindern können. Allen Angeklagten sei von bestimmten Zeitpunkten an klar gewesen, dass von Högel eine Gefahr für die Patienten ausgehe.

Zur Verhandlung stehen drei Tötungsdelikte in Oldenburg und fünf in Delmenhorst. Bisher sind 42 Verhandlungstage bis in den November hinein geplant. Bereits am ersten Verhandlungstag hatte das Gericht die Vorwürfe auf Beihilfe zur Tötung durch Unterlassen abgemildert. Unter den Angeklagten sind Ärzte, Verantwortliche aus der Pflege und ein früherer Geschäftsführer.

Der Ex-Krankenpfleger Högel war am 6. Juni 2019 vom Oldenburger Landgericht wegen insgesamt 85 Morden zu einer lebenslangen Haft verurteilt worden. Er hatte Patienten mit Medikamenten vergiftet, um sie anschließend reanimieren zu können. So wollte er als Lebensretter glänzen.

Ex-Vorgesetzte von Massenmörder Högel stehen in Oldenburg vor Gericht

Bild: Radio Bremen

Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 1. März 2022, 19:30 Uhr

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