Wie das Lesum-Sperrwerk in Bremen-Nord gegen das Hochwasser kämpft

Bild: Radio Bremen | Volker Kölling

1979 in Betrieb genommen, hat das Sperrwerk seit Beginn des Hochwassers erstmals aktiv Wasser in die Weser gepumpt. Pro Sekunde sind das bis zu 300 Badewannen voll Wasser.

Das Sperrwerk liegt an der Lesum in Bremen-Nord und verbindet die Ortsteile Grohn (Bremen-Vegesack) und Werderland (Bremen-Burglesum). Es wurde von 1971 bis 1974 etwa einen Kilometer oberhalb der Mündung in die Weser errichtet.

Was macht das Sperrwerk zurzeit?

Wegen des Hochwassers hat das Lesum-Sperrwerk erstmals seit Inbetriebnahme 1979 Wasser aktiv in die Weser gepumpt. Die Lesum-Schöpfanlage war über mehrere Tage zweieinhalb Stunden in Betrieb. Pro Sekunde können die Pumpen 45 Kubikmeter Wasser in die Weser befördern – das entspricht dem Inhalt von 250 bis 300 Badewannen. Der Betriebsleiter sagte buten un binnen, das Lesum-Sperrwerk stimme sich eng mit den Sperrwerken an Ochtum und Hunte ab, um die maximale Wassermenge in die Weser zu leiten.

Warum ist das Sperrwerk gerade jetzt wichtig?

Je mehr Wasser über die Weser Richtung Nordsee abfließen kann, desto schneller verringert sich der Druck auf die Deiche von Wörpe, Wümme und Hamme. Deshalb läuft der Betrieb des Lesumsperrwerks seit Beginn der Flut aus dem Hinterland am 25. Dezember vergangenen Jahres in einer Art Sondermodus. Es wird viel früher gesperrt, als es normalerweise nach Betriebsplan gemacht werden würde.

Welche Entlastung bietet das Sperrwerk?

Der Wasserstand, bei dem das Sperrwerk seine vier Hubtore herunterlässt, ist deutlich niedriger als sonst. Dadurch wird verhindert, dass Weserwasser durch die auflaufende Tide in die Lesum drückt. Und genauso gehen die Tore wieder hoch, sobald das Weserwasser mit der Tide wieder abfließt. Allerdings führt die Weser im Moment sehr viel Wasser, so dass selbst bei Niedrigwasser in der Weser der Pegelstand deutlich höher ist als üblicherweise. Deswegen kann nicht so viel abfließen, wie man sich wünscht.

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Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 4. Januar 2024, 19:30 Uhr