Was freiwillige Helfer in den Hochwassergebieten beachten müssen

Mehrere Menschen schichten Sandsäcke auf einer überfluteten Straße. Im Hintergrund stehen ein Traktor und ein Feuerwehrfahrzeug.
Wer helfen möchte, sollte sich direkt bei Feuerwehr oder Polizei darüber informieren, ob und wo Hilfe gebraucht wird. Bild: dpa | Christoph Reichwein

Die Bilder von überfluteten Häusern und Straßen bewegen Bremen und die Region. Viele Menschen möchten mit anpacken – aber unüberlegtes Handeln kann mehr schaden als helfen.

Spontanhelfer können hilfreich sein, aber auch behindern, sagte der Sprecher der Bremer Feuerwehr Christian Patzelt. Manchmal würden sich Freiwillige selbstständig verabreden und den Einsatzkräften – allen guten Absichten zum Trotz – im Weg stehen. Wer helfen möchte, sollte nur offiziellen Quellen vertrauen. Ob Geld- oder Sachspenden hilfreich sind, werde sich erst nach dem Hochwasser zeigen.

In der vergangenen Nacht hätten im Borgfelder Ortsteil Timmersloh freiwillige Helfer große Unterstützung geleistet. "Das war großartig, vielen Dank", sagte Patzelt. Doch die Feuerwehr müsse die Lage jederzeit neu bewerten. Und unkontrollierte Ströme von Zivilisten ins Hochwassergebiet würden mehr schaden als helfen.

Lilienthal bedankt sich für Solidarität

"Wir sind gerade ausgelastet", sagte Marilena Koch von der Gemeinde Lilienthal. Wer dennoch gern helfen möchte, sollte die Kanäle der Gemeinde im Auge behalten, etwa im Netzwerk X (ehemals Twitter). Dort informiere die Gemeinde, wo Hilfe gebraucht werde. "Wir hatten bereits viele Helfer und freuen uns über die große Solidarität", sagte Koch.

Die Feuerwehr Bremen twitterte zuvor, dass momentan keine freiwilligen Helfer gebraucht würden. Bürger sollten zudem keine Aufrufe nach spontaner Hilfe befolgen, die nicht von offiziellen Kanälen von Feuerwehr oder Polizei geteilt wurden.

Eine große Bitte: Nicht den Aufrufen nach Spontanhelfer:innen folgen, die nicht offiziell von #Feuerwehr oder #Polizei erfolgen! #Wörpe #Wümme

Feuerwehr Bremen - 27. Dezember 2023, 11:24 Uhr.

Im Internet kursiert ein angeblicher Aufruf des Bremischen Deichverbands am rechten Weserufer. Darin heißt es, Freiwillige könnten jederzeit direkt beim Deichverband Sandsäcke packen – eine Falschmeldung, wie der Deichverband auf Nachfrage von buten un binnen klarstellt.

Wie sich Menschen bei Hochwasser verhalten sollten, erläutert das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe im Internet.

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Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 28. Dezember 2023, 19:30 Uhr