TSG Bremerhaven meldet Latein-Formation aus 1. Tanz-Bundesliga ab
Grund für den Rückzug sind fehlende Tänzerinnen und Tänzer. Die TSG Bremerhaven ist immer noch Rekord-Weltmeister der Latein-Formationen und Konkurrent vom Grün Gold Club Bremen.
Zuletzt hatten zahlreiche Mitglieder aus der A-Mannschaft den Verein verlassen. Die Bremerhavener schafften es jedoch nicht, die Abgänge personell zu kompensieren. "Es sind einfach zu viele, die aufgehört haben", sagte TSG-Präsident Horst Beer im Gespräch mit buten un binnen.
Wir müssen wieder neu anfangen — und das tun wir.
TSG-Präsident Horst Beer
WM-Frust sitzt immer noch tief
Dass mehrere Tänzerinnen und Tänzer sowohl dem A-Team als auch Bremerhaven den Rücken kehren, etwa aus beruflichen Gründen, ist nichts Ungewöhnliches für die TSG. In diesem Jahr aber fällt der Umbruch besonders groß aus. Zum einen wegen fehlenden Nachwuchses, zum anderen laut Beer auch wegen des Frusts rund um die vergangene Weltmeisterschaft in Hongkong. Zur Erinnerung: Kurz vor dem WM-Start im Dezember hatte das Sportgericht des Deutschen Tanzsportverbandes der TSG den schon sicher geglaubten Startplatz aberkannt. "Die Mannschaft hatte sich komplett darauf eingestellt — und auf einmal wurde ihr alles genommen", sagte Beer.
Davon haben die sich leider nicht mehr erholen können, obwohl wir es mental und psychologisch versucht haben. Das hat dann auch dazu geführt, dass einige, die vielleicht länger in Bremerhaven geblieben wären, jetzt woanders hingehen.
TSG-Präsident Horst Beer
Wiederaufstieg im Blick
Die Hoffnungen ruhen nun auf der bisherigen Zweitliga-Mannschaft der Bremerhavener. Laut Beer sei das künftige A-Team in der vergangenen Saison nah am Aufstieg in die 1. Bundesliga gewesen. "Diese Mannschaft lassen wir zusammen und füllen sie mit wahrscheinlich vier Tänzern aus dem A-Team auf, die auf jeden Fall weitertanzen wollen", sagte der TSG-Präsident. Der Plan ist, dass dann am Ende der kommenden Saison die Rückkehr in die Bundesliga gelingt. "Wir brauchen jetzt aber Zeit für die Regeneration", betont Beer.
Wir wollen für die Tänzerinnen und Tänzer auch den Druck herausnehmen.
TSG-Präsident Horst Beer
Roberto Albanese, Erfolgstrainer des Grün-Gold-Club Bremen, drückt den Bremerhavenern bei ihrem Neustart die Daumen. "Ich wünsche dem Verein alles Gute und hoffe, dass sie einen guten Nachwuchs aufbauen und die TSG Bremerhaven langfristig wieder als Intuition in die 1. Liga zurückkommt", sagte Albanese auf Nachfrage von buten un binnen.
TSG ist weiterhin Rekord-Weltmeister
Trotz der seit mehreren Jahren währenden Dominanz des Grün-Gold-Club sind die Bremerhavener weiterhin die erfolgreichste Latein-Formation der WM-Geschichte: 14 Gold-, acht Silbermedaillen und einmal Bronze holten die TSG-Tänzer bislang auf dem großen internationalen Parkett. Der letzte Titel liegt allerdings schon einige Jahre zurück: Im Jahr 2007 gewannen die Bremerhavener letztmals eine WM.
Schon vor zwölf Jahren hatte sich die Latein-Formation freiwillig aus der 1. Bundesliga zurückgezogen. Nach dem Neuanfang kehrten die Bremerhavener vor acht Jahren in das Tanz-Oberhaus zurück.
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, der Morgen, 16. Mai 2024, 8:40 Uhr