Meinungsmelder
Soll Werder Füllkrug verkaufen oder halten? Meinungsmelder sind uneins
Unsere Meinungsmelder sind hin- und hergerissen. Wie es mit Stürmer und Fan-Liebling Niclas Füllkrug weitergeht, treibt die Befragten besonders emotional um.
So mancher mag wohl aufgeatmet haben bei den Aussagen von Werders Sportchef Frank Baumann. "An uns ist noch keiner herangetreten", sagte er bei Sky über die kolportierten Anfragen für Niclas Füllkrug: "Wir haben von einem Interesse anderer Klubs auch nur über die Zeitung oder Sky mitbekommen."
Andererseits ist in der Liebe und auf dem Transfermarkt bekanntlich alles erlaubt, soll heißen, dass die Wahrheit einen üppigen Interpretationsspielraum bekommt. Ob es also konkrete Angebote für den beliebten Werder-Stürmer gibt, ob dieser sich selbst mit Wechselgedanken trägt – noch in diesen Tagen oder im Sommer – und ob die Grün-Weißen Füllkrug mit allen Mitteln halten oder doch für eine lukrative Summe gehen lassen würden – das alles ist im Moment völlig offen.
53 Prozent würden "Fülle" gehen lassen
Und es treibt auch unsere Radio Bremen Meinungsmelder um, die Zukunft von Fan-Liebling Füllkrug ist für sie eine Herzensangelegenheit. Und daher ist diese Frage auch besonders emotional belegt und spaltet unsere 1.712 Befragten. Verkaufen oder halten? Bleiben oder gehen? Das ist hier die grün-weiße Gretchenfrage.
Zehn Prozent der Meinungsmelder stimmen dafür, dass der Verein Füllkrug noch im Winter gehen lässt, 43 Prozent sagen, Werder sollte ihn erst im Sommer verkaufen. Allerdings würden ihn die meisten Befragten nicht gerne verlieren, sie wissen aber, dass Geld den Fußball regiert. "Ab einer gewissen Summe wird man leider wirtschaftlich dazu gezwungen sein, Füllkrug ziehen zu lassen", bedauert ein 33-jähriger Teilnehmer aus Bremerhaven.
Am liebsten ja gar nicht, aber wenn es Lücke gut tut und alles passt, dann sollte man ihm auch keine Steine in den Weg legen.
Ein 50-jähriger Meinungsmelder aus Rheinland-Pfalz
Werder kann lukrative Angebote nicht ablehnen
Obwohl man bei Werder erst einmal vom Verbleib Füllkrugs in dieser Saison ausgeht, ist Baumann auf alle Eventualitäten eingestellt. "Das ist einfach Teil unseres Jobs und dementsprechend werden wir auf außergewöhnliche Angebote vorbereitet sein. Wir haben immer wieder gesagt, dass wir als Aufsteiger nicht die großen finanziellen Möglichkeiten haben "
Die Situation des Vereins verstehen auch viele der Meinungsmelder, notgedrungen. "Werder hat gar nicht die finanzielle Kraft, Füllkrug bei einem wirklich lukrativen Angebot nicht ziehen zu lassen", meint ein 72-jähriger Bremer Teilnehmer.
"Würde Füllkrug die Chance von Herzen gönnen"
Wenn Werder Füllkrug schon verkaufen müsse, so hoffen es viele Meinungsmelder, dann zumindest für eine Summe von 15 oder 20 Millionen Euro. Denn die Bremer werden einen Ersatz für ihren Erfolgsstürmer benötigen, der in 15 Spielen zehn Tore erzielt hat. Aber adäquat ersetzen ließe sich Füllkrug mit dieser Transfersumme aus heutiger Sicht kaum.
So sehr viele Fans den sympathischen "Killer mit der Zahnlücke", wie ihn die "Times" während seines guten WM-Auftrittes taufte, auch ins Herz geschlossen haben. Viele der Befragten würden Füllkrug einen Wechsel zu einem großen Verein gönnen. 2006 hatte der 29-Jährige in Werders Jugend begonnen, sich nach schwersten Verletzungen immer wieder zurückgekämpft. "Aus Werders Sicht sollte er bleiben, aber für Füllkrug wäre es nochmal eine tolle Chance, die ich ihm von Herzen gönne", meint ein Befragter.
Ich fände es soooo schade, wenn er geht. Aber für ihn wäre es nur fair. Er hat Abschläge in Kauf genommen, um zu bleiben. Er ist ein guter Mann. Man sollte dem Jungen seine Karriere gönnen.
Eine 38-jährige Bremer Meinungsmelderin
Verzichtet Füllkrug auf das Bremer "Wohlfühlfeeling"?
Doch dann gibt es eben auch noch die 37 Prozent der Befragten – zu denen auch Werder-Kapitän Marco Friedl zählt – die Füllkrug auf keinen Fall ziehen lassen wollen. "Auf gar keinen Fall, der ist der Torgarant des SV Werder", betont ein 68-jähriger Teilnehmer aus Niedersachsen. Ein 62-jähriger Niedersachse fügt hinzu: "Er ist unsere Lebensversicherung."
Und von der trennt man sich eben nicht. "Zu wertvoll" und "zu wichtig" ist auch für andere Meinungsmelder der Stürmer und sollte deshalb auf keinen Fall verkauft werden. Dabei denken manche Teilnehmer aber auch daran, was so ein Weggang aus Bremen für Füllkrug selbst bedeuten würde.
Klar könnte er viel mehr Geld in einem anderen Verein verdienen. Das Wohlfühlfeeling ist aber auch ein wichtiger Faktor und so geliebt wie bei Werder – das wird so schnell kein anderer Verein bieten können.
Eine 68-jährige Meinungsmelderin aus Bremen
Die grün-weiße Gretchenfrage bleibt also noch offen – doch fest steht: Für viele ist ihre Antwort herzzerreißend.
Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 20. Januar 2023, 19:30 Uhr