Ausgrabungen auf "Russenfriedhof": 8 Zwangsarbeiter identifiziert

Bei den Ausgrabungen auf dem sogenannten "Russenfriedhof" in Oslebshausen hat das Archäologen-Team erste Erkennungsmarken sowjetischer Zwangsarbeiter gefunden. Die werden nun in der Landesarchäologie genau unter die Lupe genommen.

21 Marken wurden bisher gefunden. Und in acht Fällen konnten sie jetzt Personen zugeordnet werden. Wie zum Beispiel eine, die zu einem jungen Russen gehörte.

Er ist im Süden der Sowjetunion geboren worden, ist aber oben im Baltikum gefangen genommen worden, weil er bei der sowjetischen Kriegsmarine war. Er ist 22 Jahre alt, als er hier nach Bremen kommt, und stirbt dann hier nur wenige Wochen nachdem er hier als Zwangsarbeiter eingesetzt worden ist.

Uta Halle, Leiterin Landesarchäologie

Seit drei Monaten laufen die Ausgrabungen. Die Landesarchäologie vermutet, dass hier die sterblichen Überreste von bis zu 300 sowjetischen Zwangsarbeitern aus dem Zweiten Weltkrieg liegen könnten. Hunderte Knochenfragmente und einen Schädel hat das Team schon gefunden. Die Arbeiten werden wohl noch bis ins nächste Jahr dauern.

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  • buten un binnen-Reporter Uwe Wichert steht vor dem Klinikum Links der Weser.
    Uwe Wichert

Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 22. Oktober 2021, 19:30 Uhr