Häfen in Bremen und Bremerhaven droht Chaos wegen 24-Stunden-Streik

  • Gewerkschaft Verdi ruft zu Warnstreik in deutschen Seehäfen auf.
  • Häfen in Bremerhaven und Bremen sollen 24 Stunden bestreikt werden.
  • Vierte Tarifrunde war zuvor gescheitert.

In den Seehäfen von Bremen, Niedersachsen und Hamburg droht wegen der gescheiterten Tarifverhandlungen heute der Stillstand. Die Gewerkschaft Verdi hat zu einem 24-stündigen Warnstreik aufgerufen. Betroffen sind demnach die Standorte Bremerhaven, Bremen, Hamburg, Emden, Brake und Wilhelmshaven.

In Bremerhaven könnte es laut Verdi bis zu 1.600 Teilnehmende geben. Den coronabedingt ohnehin mit Problemen kämpfenden Seehäfen droht ein Stillstand.

Am Dienstag war die vierte Verhandlungsrunde gescheitert. "Das von den Arbeitgebern in der vierten Verhandlungsrunde vorgelegte Angebot ist völlig unzureichend, es hat keine substanzielle Verbesserung zum vorherigen Angebot gebracht, sondern sich als klassische Mogelpackung entpuppt", sagte Verdi-Verhandlungsführerin Maya Schwiegershausen-Güth. Wir hätten einen weiteren Warnstreik gerne vermieden. 

Fronten zwischen Verhandlungspartnern verhärtet

Der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) hatte ein letztes Angebot mit 1,20 Euro mehr pro Stunde im Containerbereich vorgelegt. Außerdem seien weitere Zulagen vorgesehen. Die Stundenlöhne im Autoumschlag sollen hingegen nur um 90 Cent steigen. Der ZDS forderte die Gewerkschaft auf, zu vermitteln. Man müsse gemeinsam der Verantwortung in dieser Krisenzeit gerecht werden.

Nach Angaben des Kieler Instituts für Weltwirtschaft stecken coronabedingt in der Nordsee inzwischen mehr als zwei Prozent der globalen Frachtkapazität im Stau. Alleine in der Deutschen Bucht warteten 15 Containerschiffe auf ihre Abfertigung in Hamburg oder Bremerhaven.

Hafenarbeiter in Bremen und Bremerhaven wollen wieder streiken

Bild: Radio Bremen

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 23. Juni 2022, 6 Uhr