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Bund fordert mehr Trinkwasserstellen: Hier finden Sie welche in Bremen

Angesichts zunehmender Hitze soll es in Deutschland bald mehr Trinkwasserbrunnen geben. Schon heute können sich Menschen auch in Bremen kostenloses Wasser abfüllen.

Wasser marsch: Von der Ostsee bis zum Alpenrand soll es künftig Gratis-Wasser für alle geben – in Fußgängerzonen, Einkaufspassagen oder Parks. Angesichts zunehmender Hitze will Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) die deutschen Städte und Kommunen zum Aufstellen zahlreicher neuer Trinkwasserbrunnen verpflichten. Bürgerinnen und Bürger sollen sich so besser unterwegs versorgen sowie kostenloses Wasser für den Hausgebrauch abfüllen können. Ein entsprechender Gesetzesvorschlag Lemkes passierte am Mittwoch das Bundeskabinett. "Zugang zu Trinkwasser muss für alle Menschen in Deutschland so einfach wie möglich sein", sagte die Ministerin.

Wie ist Bremen aktuell mit Trinkwasserbrunnen versorgt?

Bremen ist eher unterdurchschnittlich versorgt. In der gesamten Stadt gibt es aktuell nur fünf Trinkwasserbrunnen, einen zum Beispiel beim Elefanten im Nelson-Mandela-Park nahe des Hauptbahnhofs. Die weiteren sind in der Stadt verteilt: am Ziegenmarkt im Bremer Viertel, in Schwachhausen, in Vegesack auf dem Sedanplatz, in Walle und in Hemelingen.

Es sollen aber mehr werden: Fünf weitere Brunnen sind in Bremen konkret geplant. Dann würde es also zehn Brunnen insgesamt geben. Details will die Umweltbehörde in Kürze bekannt geben.

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Ist das eigentlich viel oder wenig, wenn man das mit anderen Städten vergleicht?

Das ist eher wenig. 1.300 Trinkwasserbrunnen, die öffentlich genutzt werden können, gibt es bundesweit. Bremen ist immerhin die elftgrößte Stadt des Landes: Fünf Brunnen sind da in Relation mager. Hannover, das ähnlich groß ist, hat beispielsweise 19 Trinkwasserbrunnen. Das wären auch nach der Aufstockung in Bremen deutlich mehr als hier. In Berlin gibt es sogar 200 Trinkwasserbrunnen.

Insgesamt aber reicht das auch der Bundesregierung nicht. Sie hat Städte und Gemeinden mit Blick auf den Klimawandel aufgefordert, etwa 1000 weitere Brunnen an zentralen Orten zu bauen. Also dürften auch in Bremen noch mehr Brunnen geplant werden.

Das klingt gut – oder gibt es auch Kritik?

Die Idee, mehr Brunnen zu installieren, kommt nicht bei allen gut an. Der deutsche Städte- und Gemeindebund in Niedersachsen etwa sagt, dass das benötigte Geld an anderer Stelle besser aufgehoben wäre. Weil in Deutschland nahezu 100 Prozent der Haushalte an die öffentliche Wasserversorgung angeschlossen sind, seien mehr öffentliche Trinkwasserbrunnen eigentlich gar nicht nötig, so die Meinung dort.

Gibt es denn bereits Alternativen zum Trinkwasserbrunnen in Bremen?

Es gibt beispielsweise das Projekt "Refill Deutschland". Der Gedanke dahinter: In Unternehmen oder auch Behörden kann jeder kostenloses Leitungswasser bekommen kann, wenn ein Behälter mitgebracht wird. Wo das möglich ist, zeigt ein Aufkleber am Gebäude. Dabei geht es natürlich nicht um Hunderte Liter, sondern um so viel, wie man gerade braucht. In Bremen machen da aktuell etwa 40 Stellen mit. Cafés sind dabei, aber auch Klamottengeschäfte – eben ganz verschiedene Firmen.

Wie Bremer und Bremerhavener mit der Hitze umgehen

Bild: Radio Bremen

Autor

  • Michael Kück
    Michael Kück Autor

Dieses Thema im Programm: Bremen Vier, Die Vier am Morgen, 12. August 2022, 7:40 Uhr