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Wie umweltschädlich sind Osterfeuer wirklich?

Ein Osterfeuer wird angezündet und qualmt sehr stark.

Wie umweltschädlich sind Osterfeuer wirklich?

Bild: imago | Funke Foto Services

Das Osterwochenende ist auch die Zeit der großen Feuer. Doch Osterfeuer können gefährlich für Natur, Menschen und Tiere werden. Naturschutzbund und Feuerwehr warnen.

Für viele Bremer gehören die traditionellen Osterfeuer zum Osterwochenende dazu. Sie sollen den Winter vertreiben und den Frühlingsbeginn einläuten. Doch so stimmungsvoll sie sind, bergen Osterfeuer auch Gefahren für Tiere und Natur. Naturschützer und Feuerwehren mahnen, bei der Umsetzung auf die Umwelt Rücksicht zu nehmen. Wie schädlich sind die Feuer tatsächlich?

Verpesten Osterfeuer die Luft?

Ja, aber nur begrenzt. Bei jeglichen Holzfeuern wird Feinstaub freigesetzt. "Sowohl die Natur als auch die menschliche Gesundheit leiden unter der Feinstaubbelastung", sagt der Naturschutzbund Niedersachsen (Nabu). Zeitweise wird bei Osterfeuern der festgelegte Grenzwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter weit überschritten. Je kleiner die Feinstaub-Partikel, desto tiefer können sie in den Körper eindringen und dem Herz-Kreislauf-System schaden. 

Der Effekt von Osterfeuern auf die Feinstaubbelastung ist Experten zufolge jedoch vergleichsweise gering. "Osterfeuer tragen nur lokal und kurzfristig zur Schadstoffbelastung bei", sagte etwa Ute Dauert vom Umweltbundesamt. Eher sollten größere, dauerhaft emittierende Feinstaub-Quellen wie beispielsweise der Verkehr oder die Industrie eingedämmt werden.

Was darf ins Feuer und was nicht?

Als Brennmaterial sollten naturbelassene Stoffe wie Holz, Reisig oder Stroh verwendet werden. Sperrmüll, behandeltes Holz, Reifen, Altöl oder sonstige Abfälle dürfen nicht verbrannt werden. Wenn sich in der Aufschichtung Müll befindet, können toxische Schadstoffe freigesetzt werden. Bevor der Haufen angezündet wird, müssen die zuständigen Behörden also sicherstellen, dass sich nur erlaubte Materialien darin befinden. 

Wie gefährlich sind Osterfeuer für Tiere?

Sehr gefährlich, wenn nicht aufgepasst wird. Das Holz für Osterfeuer wird meist zeitig aufgeschichtet, oft schon eine Woche vor dem Abbrennen. Wildtiere wie Vögel, Igel, Kaninchen oder auch Insekten nutzen den vermeintlich sicheren Haufen dann als Versteck oder Nistmöglichkeit. Osterfeuer würden so alljährlich zu einem "Scheiterhaufen" zahlreicher Tierarten, mahnte der Nabu. Auch das niedersächsische Umweltministerium warnt davor, dass Tiere von dem Feuer überrascht werden könnten.

Wichtig ist es deshalb, den Stapel kurz vor dem Anzünden noch einmal umzuschichten. So haben die dort angesiedelten Tiere ausreichend Gelegenheit zur Flucht. Zusätzlich hilft es, das Material von Beginn an möglichst locker aufzuschichten. Denn so wird es für die Tiere als Unterschlupf unattraktiv. Auch engmaschige Zäune können dafür sorgen, Tiere von dem Stapel fernzuhalten. 

Welche anderen Vorkehrungen sind wichtig?

Hauptsächlich müssen die Kommunen für einen angemessenen Brandschutz sorgen. "Aus einem gemütlichen Osterfeuer kann ganz schnell eine große Gefahr entstehen", warnt etwa der Feuerwehrverband Ostfriesland. Wichtig sei ein ausreichender Abstand zu Gebäuden, Baumbeständen, Naturschutzgebieten und Moorflächen. Außerdem sollte man alles Nötige bereitstellen, um das Feuer löschen zu können. Einmal für Notfälle, aber auch um das Feuer am Ende wirklich komplett zu löschen.

Quelle: dpa.

Dieses Thema im Programm: Bremen Vier, Bremen Vier kommt rum, 30. März 2024, 10:45 Uhr