Infografik

"Bis hin zu Selbstmordgedanken": Was Mobbing mit den Opfern macht

Ein Mädchen sitzt auf dem Boden und wird von Mitschülern gemobbt (gestellte Szene)
Das Ausgrenzen und Verhöhnen gehört nach den Erfahrungen des Bremen Next-Publikums zu den häufigsten Spielarten des Mobbings, zumal unter Schülern. Bild: Imago | photothek/Thomas Koehler

Ob bei der Arbeit, in der Schule, in Gesellschaft oder online: Mobbing ist sehr verbreitet. Was für Folgen das hat – davon zeugt jetzt eine Befragung von Bremen Next.

Zu dick, zu dünn, zu schlau oder einfach nur anders als die meisten: Gemobbt werden Menschen aus den verschiedensten Vorwänden. Konkret werden Betroffene wiederholt und häufig über einen längeren Zeitraum belästigt oder sogar angegriffen.

Um mehr über das bekannte Phänomen des Mobbings zu erfahren sowie darüber, wie verbreitet es in Bremen und umzu ist, hat Bremen Next sein Publikum vom 22. Januar bis zum 4. Februar online zum Thema befragt. 944 Personen haben sich an dieser nichtrepräsentativen Befragung beteiligt. 59 Prozent davon geben an, dass sie, warum auch immer, gemobbt würden oder zumindest schon gemobbt worden seien.

"Hast Du Erfahrungen mit Mobbing gemacht?"

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Zu den wichtigsten Gründen oder – besser gesagt – Vorwänden dafür, dass sie von anderen gemobbt werden oder wurden, geben viele Betroffene ihr Verhalten (18 Prozent) oder ihren Körper (17 Prozent) an. Viele machen in ihren Kommentaren aber auch deutlich, dass es aus ihrer Sicht überhaupt gar keinen "Grund" geben kann, andere zu mobben.

So skizziert eine befragte Person die Triebfeder des Mobbings mit den Worten: "Ich denke, es kann jeder Grund sein. Sobald man aus einer Norm fällt oder der Hauptakteur merkt, dass man ein einfaches Opfer ist."

"Worin siehst Du die Hauptgründe für Mobbing?"

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Besonders verbreitet ist Mobbing den Ergebnissen der Befragung zufolge offenbar in der Schule. Mehr als die Hälfte der Befragten (52 Prozent) gibt an, dort Mobbing beobachtet zu haben. Zur Einordnung muss man allerdings wissen: Ein Großteil der Befragten (43 Prozent, die dazu Angaben gemacht haben), geht noch zur Schule. Die Übrigen dürften ihre Schulzeit noch in frischer Erinnerung haben. Der Altersdurchschnitt der Befragten liegt bei 24 Jahren.

"Wie häufig ist Dir zuletzt Mobbing aufgefallen?"

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Am häufigsten äußert sich das Mobbing den Befragten zufolge in Beleidigungen (27 Prozent) und in Ausgrenzung (25 Prozent). Doch auch die Verbreitung von Lügen und Gerüchten ist vielen Befragten als typische Spielart des Mobbings (21 Prozent) aufgefallen: "Es wurde erzählt, dass ich stinke und dazu wurden blöde Kommentare gemacht", beschreibt eine befragte Person beispielhaft das Vorgehen.

Eine andere Befragte schildert ähnliche Erlebnisse: "Gewisse Mitschüler haben mich 'fette Schlampe' genannt, jeden Tag. Wenn ich was gesagt habe, auch wenn es mündliche Beiträge im Unterricht waren, kam immer ein 'Halt's Maul' oder 'wie kann man so dumm sein'. Aber das Schlimmste war, zu lernen, nicht akzeptiert zu werden, wenn ich keinem Schönheitsideal entspreche."

"Wie wurdest Du gemobbt?"

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Als häufigste Folge des Mobbings beschreiben die meisten Befragten, dass sie sich verletzt (25 Prozent) und einsam (21 Prozent) fühlten oder gefühlt hätten: "Bis hin zu Selbstmordgedanken", wie eine Person angibt. Eine andere sagt, dass sie wegen des Mobbings fast ein Jahr lang nicht zur Schule gegangen sei. Eine dritte spricht von Depressionen infolge des Mobbings.

"Wie hast Du Dich gefühlt, als Du gemobbt wurdest?

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Knapp 15 Prozent der Befragten räumen ein, dass sie ihrerseits auch schon andere gemobbt hätten. Sie hätten es "nur aus Spaß gemacht", sagen 19 Prozent. 14 Prozent geben an, dass sie ihrerseits von ihrem Mobbingopfer gemobbt worden seien.

"Warum hast Du andere gemobbt?"

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So setzen sich Jugendliche mit einem Song gegen Mobbing ein

Bild: Radio Bremen
  • Diese Rentnerin aus Syke lebt im kleinen Stil aus Überzeugung

    Chistiane Grobbin engagiert sich bei der Tafel und nutzt sie auch. Ihr Zuhause ist ein kleines originelles Haus ohne Luxus – sie hat eine Botschaft.

Autor

Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 10. März 2024, 19.30 Uhr