Trauriger Fund: Weitere Skelette auf Bremer "Russenfriedhof" entdeckt

Liegen deutlich mehr Skelette auf dem "Russenfriedhof" in Bremen?

Bild: Radio Bremen
  • Experten haben in Gröpelingen mehr Leichen als bislang bekannt entdeckt.
  • Landesarchäologin Halle bestätigt Fund von rund 30 Skeletten.
  • Offiziell war bislang von 18 Toten die Rede.

Auf dem Areal des sogenannten "Russenfriedhofs" in Bremen-Gröpelingen liegen deutlich mehr Leichname, als bislang öffentlich bekannt. Das hat Landesarchäologin Uta Halle auf Anfrage von buten un binnen bestätigt. Bisher lag die offizielle Zahl der Leichenfunde bei 18, mittlerweile ist die Rede von rund 30. Die Landesarchäologin geht davon aus, dass diese Zahl in den kommenden Wochen weiter steigen dürfte. Details will Uta Halle am Dienstag zunächst im nichtöffentlichen Teil der Kulturdeputation erläutern.

Auf dem Areal wurden während des Zweiten Weltkriegs in erster Linie die Leichen sowjetischer Kriegsgefangener vergraben. Viele dieser Toten wurden bereits in den Jahren 1948 bis 1950 exhumiert und auf dem Osterholzer Friedhof bestattet.

Debatte über Gedenkstätte auf dem Areal

Nach dem Willen des Bremer Senats soll auf dem Gelände eine Bahnwerkstatt entstehen. Erneute Grabungen förderten in den vergangenen Monaten allerdings immer neue menschliche Überreste zu Tage. Eine Bürgerinitiative fordert deshalb, auf den Bau der Bahnwerkstatt zu verzichten und stattdessen eine Gedenkstätte zu errichten.

Autorinnen und Autoren

  • Lisa-Maria Röhling
    Lisa-Maria Röhling
  • Manz Sebastian
    Sebastian Manz Autor

Dieses Thema im Programm: Buten und binnen, 26. September 2022, 19:30 Uhr