"Zweischneidiges Schwert": So kommt die Inflationsprämie in Bremen an

  • Bundesregierung fordert Unternehmen auf, "Inflationsprämie" zu zahlen.
  • Unternehmerverband: "Absolut richtig".
  • Arbeitnehmerkammer: Lohn wird nicht dauerhaft gehoben .

Die von der Bundesregierung geplante "Inflationsprämie" trifft in Bremen sowohl bei Arbeitnehmern als auch bei Unternehmen auf Zustimmung. "Es ist absolut richtig, dass die Bundesregierung Härten auffangen will. Wir sehen das positiv", sagte der Hauptgeschäftsführer der Unternehmerverbände im Land Bremen, Cornelius Neumann-Redlin, zu buten un binnen. Auch in anstehenden Tarifverhandlungen könne die Einmalzahlung von bis zu 3.000 Euro ein Baustein sein.

Angesichts der stark steigenden Verbraucherpreise fordert die Bundesregierung die Unternehmen auf, den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern eine sogenannte "Inflationsprämie" zu zahlen. Der Staat werde dies "auf alle Fälle möglich machen", indem er auf solche Zahlungen bis zur Summe von 3.000 Euro keine Steuern und Abgaben erheben wird, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Sonntag bei der Vorstellung des dritten Entlastungspakets der Regierung. Er äußerte die Hoffnung, dass "das flächendeckend millionenfach überall in Deutschland geschieht".

Arbeitnehmerkammer hätte lieber ein generelles Lohnplus

Laut Neumann-Redlin ist aber völlig offen, wie viele Firmen im Land Bremen tatsächlich eine solche Prämie zahlen. Viele Unternehmen hätten Sorgen angesichts gestiegener Strom- und Gaspreise. "Die Idee setzt starke Unternehmen voraus. Wir sehen in dem Entlastungspaket aber nicht, wie die Unternehmen durch den Winter kommen sollen", sagt er.

Für Nathalie Sander, Sprecherin der Arbeitnehmerkammer Bremen, ist diese Zahlung ein "zweischneidiges Schwert". "Der Vorteil ist, dass die Prämie den Beschäftigten sofort in vollem Umfang zur Verfügung steht. Zu bedenken ist allerdings, dass sie den Lohn nicht dauerhaft hebt und bei der nächsten Tarif- oder Gehaltsverhandlung an das angeknüpft wird, was zuletzt vereinbart worden ist", sagte sie auf Anfrage von buten un binnen.

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 5. September 2022, 18 Uhr