Fit wie nie: Darum kommt Werders Füllkrug so gut durch die Saison
Am Können haperte es bei Niclas Füllkrug nie, doch sein Körper machte immer wieder Probleme. Jetzt kommt er super durch die Werder-Saison. Weil er weniger auf die Ärzte hört?
Mit seinem Treffer zum 1:1 am Samstag am Millerntor rettete Niclas Füllkrug Werder im Topspiel gegen den FC St. Pauli nicht nur einen Punkt, sondern stellte auch eine persönliche Bestmarke auf. 15 Tore in einer Saison hatte der 29-Jährige zuvor noch nie erzielt. Und aus seiner Freude darüber machte der Mittelstürmer bei einer Medienrunde am Mittwoch keinen Hehl. Vor allem, weil es nach dem 14. Treffer so schnell mit einem weiteren geklappt hat. "Ich wollte nicht, dass das zu einem kleinen Psychospiel wird", erzählte Füllkrug. Nach dem 29. Spieltag soll zudem auch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht sein.

Auffällig ist zuletzt, dass bei Werder entweder Ducksch oder Füllkrug trifft. Die Bremer sind stark auf von ihr Sturm-Duo, das 31 der 53 Saisontreffer markiert hat, angewiesen. Eine derartige Abhängigkeit von Füllkrug galt dabei in der Vergangenheit auch immer als Risiko, denn der Angreifer war häufig verletzt. Durch diese Saison kommt er allerdings ohne Probleme. Wie Füllkrug verriet, hat er sich auf diese Saison "besonders" vorbereitet und dabei mehr auf seinen Körper und weniger auf das, was ihm empfohlen wurde, gehört. Dabei klang aus seiner Stimme heraus, dass er durchaus stolz darauf ist, derzeit Coach Ole Werner und dem Team zuverlässig zur Verfügung zu stehen. Den ein oder anderen Ratschlag, berichtete er, habe er dabei ignoriert und deshalb auch Übungen absolviert, die er nach seinen Knie-Operationen eigentlich unterlassen sollte oder mehr Gewicht draufgelegt, als ihm aufgetragen wurde. Auch einige Bewegungsabläufe, die nicht ganz optimal für die geschundenen Gelenke sind, habe er dabei eingelegt.
Die haben die Muskulatur um die Gelenke so gestärkt, dass ich absolut fit bin und gar nichts mehr spüre. Mir geht es so gut wie lange nicht mehr. Ich habe keine Reaktion und hoffe einfach, dass das so bleibt. Ich arbeite dafür aber auch sehr viel.
Niclas Füllkrug am Mittwoch in einer Medienrunde
Hilfe für Ducksch?
Arbeiten will Füllkrug auch weiterhin auf dem Platz. Welche Zielmarke er sich nun nach seinem 15. Treffer gesetzt hat, will er für sich behalten. Keine Aufgabe, vergewissert er, sei es für ihn aber, seinen Sturmpartner Ducksch intern noch zu überholen. Dieser hat bisher 17 Tore erzielt. 16 davon für die Bremer und eins am ersten Spieltag gegen Werder, als er noch für Hannover 96 spielte. "Null Konkurrenz" versicherte Füllkrug, gebe es dort. Vielmehr will er Ducksch helfen, am Ende der Saison der Topscorer der 2. Liga zu sein. Er hofft allerdings auch, dass bald der ein oder andere Mitspieler mal wieder trifft, damit sich alles allein auf das Sturm-Duo fokussiert.
Ein bisschen mehr Flexibilität wäre gar nicht schlecht für uns. Ich bin aber sicher, dass es bald wieder kommen wird.
Niclas Füllkrug am Mittwoch in einer Medienrunde
Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 13. April 2022, 18:06 Uhr