Welches Kaninchen zaubert Dresden gegen Werder wohl aus dem Hut?

Dynamo Dresden steckt im Abstiegskampf und reist am Sonntag mit neuem Trainer nach Bremen. Werder-Coach Ole Werner weiß nicht recht, was ihn und seine Elf erwartet.

Die ganz großen Geheimnisse sind im Fußball doch eher selten geworden. Zwar wird gerne mal abgeschottet hinter großen Vorhängen oder verschlossenen Türen trainiert, aber es gelingt Vereinen in der heutigen Zeit trotzdem kaum noch, am Spieltag das berühmte Kaninchen aus dem Hut zu zaubern.

Bei Werder rechnet man am Sonntagmittag allerdings genau mit diesem seltenen Kunststück. Denn wie Dynamo Dresden ab 13:30 Uhr im Bremer Weser-Stadion auflaufen wird, ist für Ole Werner jetzt noch ein Rätsel. Der Gegner hatte im Abstiegskampf den Trainer gewechselt und Guerino Capretti engagiert – Dresden ist also der große Unbekannte.

Man hat vor dem Spiel sicher das eine oder andere Fragezeichen mehr als sonst. Wir sind auf verschiedene Dinge gefasst, müssen aber trotzdem damit rechnen, dass wir erst auf dem Spielberichtsbogen oder auf dem Spielfeld wissen, wie sie spielen werden.

Werder-Trainer Ole Werner am Freitag

Sichten, sichten, sichten

Also sichtete das Bremer Trainerteam unter der Woche viele Spiele des Drittligisten SC Verl, das Capretti in den vergangenen fünf Jahren bis zu seiner Entlassung im Februar gecoacht hatte. Einen leichten Vorteil hat Trainer Werner dabei allerdings.

"Zu meinen Kieler Zeiten hatten wir dorthin Spieler abgegeben, beziehungsweise verliehen und ich habe einige Spiele des SC Verl gesehen", erklärte Werner: "Insofern ist mir bekannt, was er dort gemacht hat."

Höhenflug nach dem Derbysieg?

Eine Garantie ist es natürlich nicht, dass Capretti nun auch mit Dresden bei seinem Debüt so auflaufen wird. Das weiß man auch bei Werder. Also schaut man lieber auf sich, das ist ja ohnehin Werners unaufgeregtes Mantra.

Und da gehen die Bremer als Tabellendritte in den Spieltag, die sich mit einem Sieg gegen den 14. aus Dresden die Spitze zurückerobern können. Und die mit dem Rückenwind des Derbysieges gegen den HSV auflaufen. Oder mit Höhenflug?

"Wird nicht mit weniger als 100 Prozent gehen"

Das befürchtet Werner nicht. Er hat in dieser Woche konzentrierte Spieler erlebt, die nicht den Eindruck machten, als würden sie nach Ingolstadt den nächsten Abstiegskandidaten vielleicht nicht mit der alletzten Konsequenz Ernst nehmen. So kam man gegen den Tabellenletzten nicht über ein Remis hinaus und gab die ersten zwei Punkte unter Werner ab.

Ich musste nicht noch einmal die Sinne schärfen. Die waren von Anfang der Woche an geschärft. Wir sind aus dem Hinspiel und aus dem Ingolstadt-Spiel gewarnt. Es wird nicht mit weniger als 100 Prozent gehen.

Werder-Trainer Ole Werner am Freitag

Sollte es den Bremern gelingen, an die Leistung aus dem Nordderby anzuknüpfen, brauchen sie sich wohl nicht zu sorgen, welches Kaninchen Dresden aus dem Hut zaubern könnte.

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Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 4. März 2022, 18:06 Uhr