Warum ist Werder so unbeliebt? Der Klub geht auf Ursachenforschung
Warum ist Werder so unbeliebt? Der Klub geht auf Ursachenforschung
Laut einer Studie sind die Bremer in Deutschland der unbeliebteste Klub der vergangenen Bundesliga-Saison. Clemens Fritz sprach am Mittwoch über die Gründe.
Seite teilen
Werder Bremen flogen in der Bundesliga lange Zeit die Herzen zu. Im Norden Deutschlands halten es ohnehin viele Fans mit den Grün-Weißen von der Weser, doch auch im Rest der Republik hegten viele Anhänger anderer Klubs lange Zeit Sympathien für Werder. Schließlich war Bremen einst gewissermaßen das gallische Dorf, das trotz kleiner Mittel den großen Bayern Paroli bieten konnte – und den Rekordmeister so manches Mal kräftig ärgerte. Für viele Fans war Werder der sympathische Zweitklub, dem man gerne die Daumen drückte.
Diese Zeiten gehören aber allem Anschein nach der Vergangenheit an. Die Bayern fordert Werder – mit Ausnahme des Pokal-Halbfinals 2019 – schon lange nicht mehr heraus. Und auch die Sympathien haben die Bremer mittlerweile anscheinend verspielt. Das Marktforschungsinstitut SLC Management aus Nürnberg kam in einer Studie zu dem Ergebnis, dass Werder unter den letztjährigen Bundesligisten der unbeliebteste Klub sei. Im Jahr zuvor lag Werder hier noch auf dem neunten Rang, also im Mittelfeld. Befragt wurden in dieser Studie laut SLC Management 30.000 Menschen im gesamten Bundesgebiet. Auch weitere Faktoren wie die Anzahl der Mitglieder und die Reichweite bei TV-Übertragungen sollen berücksichtigt worden sein.
Werder Bremen hat aufgrund der doppelten Krise mit sportlichen Problemen und der Corona-Pandemie ein bisschen die Bindung zu den Fans verloren und Probleme bei der Kommunikation und im Auftreten des Vereins in Gänze gehabt. Das sind letztlich die Kriterien, die Werder Bremen im Ranking in diesem Jahr Probleme gemacht haben.
Maximilian Madeja, Forschunsleiter bei SLC Management, im Gespräch mit Bremen Vier
Für Fritz ist der sportliche Absturz der Hauptgrund
Werder hat von dieser Studie natürlich Kenntnis genommen. "Mit Sicherheit ist das ein Thema bei uns", räumte der Sportliche Leiter Clemens Fritz am Mittwoch auf der Bremer Pressekonferenz ein. Es sei auch die Pflicht des Klubs, sich damit zu beschäftigen. Als Gründe für dieses Ergebnis führt Fritz "die Gesamtkonstellation" an. Werder habe zwei schwierige Jahre gehabt und im Umfeld sei daher eine Unzufriedenheit zu spüren. Zugleich bleibe das Team in der 2. Liga "für einige" nun auch hinter den Erwartungen zurück.

Jedoch, so Fritz, sehe der Klub aber auch, dass das letzte Heimspiel gegen den FC St. Pauli ausverkauft war und das Weser-Stadion auch beim nächsten Heimspiel gegen Schalke 04 am 20. November (20:30 Uhr) "aller Voraussicht nach" ausverkauft sein wird. Darüber hinaus führte Fritz die steigenden Mitgliederzahlen bei den Bremern an, um zu verdeutlichen, dass Werder weiterhin durchaus auch Zuspruch erfahre.
Dieses Thema im Programm: Bremen Vier, Bremen Vier Läuft, 3. November 2021, 16:13 Uhr