Kopf hoch, Blick nach vorn: Werder schmeißt den Schalke-Modus an
Darum geht Werder "zuversichtlich" in den Schlussspurt um den Aufstieg
Nur ein Sieg aus den letzten fünf Spielen – bei den Bremern ist aktuell der Wurm drin. Ausgerechnet im Spitzenspiel auf Schalke soll nun die Wende gelingen.
Die Bremer Topspiel-Wochen nähern sich dem Höhepunkt: Nach den Aufstiegskonkurrenten St. Pauli und Nürnberg trifft Werder am kommenden Spieltag auf Tabellenführer Schalke 04 (Samstag, 13:30). Anders als die Bremer, die seit vier Partien auf einen Dreier warten, sind die "Königsblauen" nach vier Siegen in Serie das Team der Stunde. Für Werder ist daher klar: "Wir werden uns steigern müssen", wie Werder-Coach Ole Werner nach dem Nürnberg-Spiel in der ARD sagte.
Imposant vor allem der 5:2-Sieg, mit dem die Schalker zuletzt das ebenfalls ambitionierte Darmstadt abschossen. Gerade die Offensive um Hattrick-Schütze und Top-Vorbereiter Marius Bülter (insgesamt zwölf Torvorlagen) sowie der ewige Simon Terrodde (fünf Tore in den letzten drei Spielen) war kaum zu stoppen. "Schalke ist eine Mannschaft, die eine sehr hohe individuelle Qualität hat", weiß auch Werner.
Um für drei Punkte infrage zu kommen, müssen wir an unserer absoluten Leistungsgrenze sein.
Werder-Trainer Ole Werner
Nur eine 1:0-Führung in den letzten sechs Partien
Ebenjene "Leistungsgrenze" hat Werder in den vergangenen Spielen jedoch nur phasenweise erreicht. Und wenn, dann meist eher in der zweiten Hälfte. Die erste Halbzeit hingegen verschliefen die Bremer in unschöner Regelmäßigkeit. Mehr noch: Nur einmal in den letzten sechs Partien gingen die Grün-Weißen mit 1:0 in Front. "Wenn man sich anschaut, wann wir die Tore erzielen, fällt das schon auf", sagt auch Werner.
Uns täte es mal wieder gut, den Spielverlauf früh in unsere Richtung zu drehen. Wir schaffen es aber zu selten, in Führung zu gehen.
Werder-Trainer Ole Werner
Erst recht im Hinblick auf das enge Aufstiegsrennen, in dem – je nach Lesart – noch um die sechs Mannschaften mitmischen, dürfe man sich solche Phasen nicht erlauben, so Werner. Auch weil klar ist: "Wenn man sich die Mannschaften, die sich da oben tummeln, und ihr Leistungsvermögen anguckt, wird es eng bleiben."
Schalker Publikum spielt besondere Rolle

Dass die Bremer nun auch noch auswärts in Gelsenkirchen antreten, macht es nicht leichter. Im Gegenteil: "Speziell das Publikum auf Schalke spielt immer eine besondere Rolle", so Werner. Und Werder-Angreifer Niclas Füllkrug betont: "Schalke ist zu Hause deutlich stärker als auswärts."
Zugleich erwartet der Torjäger, dass sein Team im Spitzenspiel mehr Räume bekommt als etwa gegen Nürnberg. Denn anders als die "Clubberer", die häufig den Bremern die Initiative überließen, werde Schalke auch "seine Spielanteile" haben, vermutet Füllkrug. Ob Werder diese Freiheiten auch zu nutzen weiß, wird sich zeigen. Auf die Frage, was denn für die Grün-Weißen im Spitzenspiel spricht, hat Füllkrug jedenfalls eine klare Haltung: "Dass wir auch eine starke Mannschaft sind und viele Möglichkeiten haben, uns noch zu verbessern."
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 17. April 2021, 18 Uhr