So macht sich der EM-Hype bei Werders Fußball-Frauen bemerkbar

Die Werder-Frauen klatschen sich vor einem Spiel ab.
Werders Fußball-Frauen hoffen auch bei den Heimspielen in Bremen auf höhere Zuschauerzahlen. Bild: Imago | Sports Press Photo

Der Aufschwung im Frauen-Fußball beschert der Bundesliga neue Rekord-Erlöse. Werder-Spielerin Rieke Dieckmann freut sich vor allem über die erhöhte Aufmerksamkeit.

Fast 100 Bundesliga-Partien hat Werder-Spielerin Rieke Dieckmann in ihrer Vita stehen. In ihrer Jugend lief sie sogar fürs Nationalteam auf und auch im Ausland kam sie bereits zum Einsatz – doch im Rampenlicht stand sie nur selten. Seltener jedenfalls als viele ihrer männlichen Kollegen. "Unser ganzes Leben haben wir zumeist auf irgendwelchen Hinterplätzen gespielt", erzählt die 26-Jährige in einer Medienrunde.

Neuer TV-Vertrag bringt Rekord-Einnahmen

Werder-Spielerin Rieke Dieckmann dribbelt mit dem Ball.
Freut sich über den neuen TV-Vertrag: Werder-Spielerin Rieke Dieckmann. Bild: Imago | foto2press

Daran dürfte sich künftig aber wohl einiges ändern. Nicht nur für Dieckmann, sondern für alle Spielerinnen, die im deutschen Oberhaus auflaufen. Denn der Deutsche Fußball Bund (DFB) hat für die Vergabe der Medien-Rechte der Bundesliga jüngst eine Rekord-Summe erlöst: Die Einnahmen für den Lizenz-Verkauf belaufen sich demnach ab der Saison 2023/24 auf rund 5,2 Millionen Euro – und das pro Spielzeit.

Im Vergleich zur Männer-Bundesliga, die pro Saison 1,1 Milliarden Euro für den Verkauf der TV-Rechte erhält, ist das zwar immer noch ein Kleckerbetrag. Doch im Vergleich zum vorherigen Vertrag steigerte der DFB die Einnahmen um das 16-fache. Für die Bundesliga-Kickerinnen bringt der finanzielle Quantensprung mehr TV-Präsenz, mehr Live-Spiele und mehr Aufmerksamkeit mit sich. Oder wie Dieckmann resümiert: "Das ist genau das, was wir uns seit Jahren wünschen."

All das wird dazu beitragen, dass die Medienpräsenz noch mal deutlich erhöht wird. Dadurch wird auch das Niveau insgesamt einfach besser.

Werder-Spielerin Rieke Dieckmann in einer Medienrunde

EM-Boom ist auch in Bremen angekommen

Im Frauen-Fußball hierzulande ist die Hoffnung weiterhin groß, dass der durch die Europameisterschaft im Sommer ausgelöste Hype auch den Liga-Alltag erfasst. Trotz der noch jungen Saison, die erst drei Spieltage alt ist, ist bei Werder immerhin schon ein gewisser Aufschwung spürbar: Während in der vergangenen Saison im Schnitt rund 350 Zuschauer zu den Werder-Heimspielen kamen, begrüßten die Grün-Weißen gegen Potsdam knapp 600 Besucher.

Laut Dieckmann habe aber nicht nur die Anzahl der Zuschauer zugenommen, sondern auch deren Art der Unterstützung. "In der letzten Saison hatten wir höchstens vereinzelte Anfeuerungsrufe", erzählt die Werder-Leistungsträgerin. Beim ersten Heimspiel gegen Potsdam (1:1) sei das Publikum jedoch "wie ein zwölfter Mann" gewesen. "Auf dem Platz hat das schon einen Effekt", so die 26-Jährige. Kein Wunder, dass Dieckmann vor dem Werder-Heimspiel gegen den MSV Duisburg (Sonntag, 16:01 Uhr) auf "noch ein paar mehr Zuschauer" am Platz 11 beim Weser-Stadion hofft. Denn mehr Publikum bedeutet mehr Support – und das auf vielen Ebenen.

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Bild: Imago | Sports Press Photo

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Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 13. Oktober 2022, 18:06 Uhr