Werder macht sich rar: So läuft die Vorbereitung fürs Aufstiegsfinale

Die Werder-Spieler winken ihren Fans nach dem Sieg in Aue zu.

Werder macht sich rar: So läuft die Vorbereitung aufs Aufstiegsfinale

Bild: Imago | Nordphoto

Training im Weser-Stadion, keine Spieler-Interviews – vor dem Aufstiegsendspiel gegen Regensburg schotten sich die Bremer ab. Dafür gibt es zwei gute Gründe.

Die Marschrichtung vor dem Saisonfinale ist bei Werder klar: Auch wenn ein Unentschieden bereits zum direkten Aufstieg reicht, sind die Bremer im Heimspiel gegen Regensburg (Sonntag, 15:30 Uhr) auf Sieg eingestellt. "Wir wollen das Spiel so angehen, wie wir alle Spiele angehen: Wir wollen es gewinnen", sagte Werders sportlicher Leiter Clemens Fritz in einer Medienrunde am Dienstag.

Wir brauchen gar nicht zu rechnen, ob uns schon ein Punkt reicht, denn das ist genau die Gefahr. Ich habe noch nie jemanden erlebt, der gesagt hat: 'Wir wollen das Spiel jetzt unentschieden spielen.' Es ist ein Spiel, in dem wir punkten müssen – wohl wissend, dass wir einen guten Gegner haben.

Werders sportlicher Leiter Clemens Fritz in einer Medienrunde am Dienstag

Werder macht die Schotten dicht

Werder-Trainer Ole Werner auf dem Weg zum Trainingsplatz.
Bereitet sich mit seinem Team im Weser-Stadion auf das Saisonfinale vor: Werder-Trainer Ole Werner. Bild: Gumzmedia | Andreas Gumz

Wie der Verein zu Wochenbeginn mitteilte, trainiert die Mannschaft bis zum Aufstiegsendspiel im Weser-Stadion – was bedeutet: Sowohl Fans als auch Presse sind von den Einheiten ausgeschlossen. Einzig beim Training am Mittwoch sind Medienvertreter gestattet. Auch Interviews der Spieler wird es keine mehr geben. Kurzum: Vor dem Saisonfinale machen die Bremer die Schotten dicht.

"Natürlich wollen wir uns konzentriert und in Ruhe auf dieses Spiel vorbereiten", begründete Fritz das Werder-Vorgehen. Für die Entscheidung, im Weser-Stadion zu trainieren, gibt es jedoch noch eine andere Ursache: "Wir haben aktuell ein paar Probleme mit unseren Trainingsplätzen", erklärte Fritz. "Unsere Trainingsplätze sind nicht mehr in dem Zustand, wie wir uns das wünschen. Im Stadion ist die Platzqualität einfach besser."

Fritz kennt sich mit Werder-Endspielen gut aus

Werders sportlicher Leiter Clemens Fritz steht auf dem Trainingsplatz.
Hat mit Werder schon so manches spannendes Saisonfinale erlebt: Clemens Fritz, sportlicher Leiter der Bremer. Bild: Gumzmedia | Andreas Gumz

Wie sich die Spieler abseits des Trainings auf die Partie einstimmen, überlässt der Verein ihnen selbst. "Wichtig ist, dass jeder für sich den richtigen Weg findet, um sich auf solch ein Spiel vorzubereiten", sagte Fritz.

Der Werder-Ehrenspielführer hat selbst in seiner aktiven Zeit so manches wichtige Saisonfinale erlebt. Unter anderem das Duell um den Erstliga-Klassenerhalt gegen Frankfurt vor sechs Jahren. Damals gelang den Bremern auch dank der "Green White Wonderwall" in letzter Minute der 1:0-Sieg und der damit verbundene Nicht-Abstieg. Für Fritz habe im Vorfeld solcher Spiele immer im Fokus gestanden, sich einfach nur auf das Wesentliche zu konzentrieren. Sprich: Wenig Zeitung lesen, wenig draußen unter Leuten sein. Schon allein, weil man "überall auf das Thema angesprochen wird", wie sich Fritz erinnert.

Jeder Spieler geht anders damit um. Manche brauchen Ablenkung, die Beschäftigung mit anderen Dingen. Am Ende weiß jeder, was ihm gut tut und dementsprechend sollen die Jungs sich auch verhalten.

Werders sportlicher Leiter Clemens Fritz in einer Medienrunde am Dienstag

Noch nicht ganz geklärt ist allerdings, ob die Mannschaft das Abschlusstraining nicht doch noch öffentlich bestreitet. "Es hängt auch ein Stück weit daran, was Ole (Werner, Anm. d. Red.) noch mit der Mannschaft zu bearbeiten hat", so Fritz. Sollte Werder jedoch seine Tore öffnen, könnten die Fans dem Team noch einmal ordentlich einheizen. Der ein oder andere Spieler wäre dem sicherlich nicht abgeneigt. Denn auch wenn der Ansporn schon so oder so hoch genug sein dürfte: Eine zusätzliche Motivationsspritze hat sicherlich noch niemandem geschadet.

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau, 10. Mai 2022, 8 Uhr