Ohne Füllkrug und Velkjovic trainiert Werder wieder

Werder ist nach der WM-Pause zurück auf dem Trainingsplatz

Bild: Nordphoto / Gumzmedia

Die WM in Katar läuft noch, die Bundesliga macht sogar bis Ende Januar Pause. Trotzdem waren die Bremer Profis mit Ole Werner am Donnerstag zurück auf dem Platz.

Stille lag über dem Gelände am Bremer Weser-Stadion. Nichts los an diesem sonnig-kalten Donnerstagnachmittag, und so hörte man dann auch überdeutlich das Klappern der Stollenschuhe auf den Pflastersteinen zum Trainingsplatz.

Die Werder-Profis machten sich allesamt auf den Weg zurück zur Arbeit, nur die beiden WM-Fahrer Niclas Füllkrug und Milos Veljkovic urlauben noch. Kaum eine handvoll Interessierter lugte durch den Zaun am Trainingsplatz, als die 22 Feldspieler ihre Aufwärmrunden auf dem Rasen drehten. Der ein oder andere mag sich beim Zuschauen gewundert haben – warum trainiert Werder denn jetzt schon wieder?

"Erwarten, dass jeder Spieler zu 100 Prozent mitzieht"

Werder-Coach Ole Werner mit dicker Jacke und warmer Mütze auf dem Weg zum Trainingsplatz.
Werder-Trainer Ole Werner begann am Donnerstag die zweiwöchige Trainingsphase bis Weihnachten. Bild: Nordphoto / Gumzmedia

Die Frage ist nicht ganz unberechtigt, schließlich pausiert die Bundesliga noch bis spät ins neue Jahr. Werder spielt erst am 21. Januar um 18:30 Uhr wieder in Köln. Sechs lange Wochen also noch ohne Wettkampf. Und so fühlte sich dieser Trainingsauftakt ein bisschen so an wie der erste Tag der großen Ferien, an dem einen die Eltern zum Hausaufgabenmachen verdonnern, weil in sechs Wochen ja die Schule wieder losgeht. Sinnvoll, ja, aber irgendwie doch schwer, sich da zu motivieren.

"Die Erwartungshaltung vom Trainerteam und von uns allen ist, dass jeder einzelne Spieler von Anfang an zu 100 Prozent mitzieht", erklärte Werders Sportlicher Leiter Clemens Fritz der "Deichstube". Der Wille ist sicherlich da, aber es wäre auch nachvollziehbar, wenn sich der Kopf des einen oder anderen etwas schwer damit tut. Trainieren ohne ein Ziel in greifbarer Nähe ist schließlich herausfordernd.

Am 2. Januar steht das Trainingslager an

Werder-Spieler bei Aufwärmübungen beim Training.
Nach zwei Wochen Urlaub mussten die Werder-Profis ordentlich ran. Bild: Nordphoto / Gumzmedia

Doch die Situation ist für alle Bundesligisten gleichermaßen neu und schwierig. Eine so lange Pause inmitten der Spielzeit hatten sie alle noch nicht erlebt und jeder Verein probiert die Überbrückung nun auf seine eigene Weise. Wer mit dem Wechsel zwischen Urlaub-Training-Pause-Trainingslager oder ähnlich am Ende richtig gelegen hat, wird sich wohl erst in der Rückrunde herausstellen.

Bei Werder gab es nach dem letzten Ligaspiel einen zweieinhalb-wöchigen Urlaub und nun eine Trainingsphase von etwa zwei Wochen bis Weihnachten. Am 2. Januar steht dann das Trainingslager im spanischen Murcia an. Dort werden dann auch Füllkrug und Veljkovic wieder dazustoßen, denen ein etwas längerer Urlaub zugestanden wurde.

Füllkrug und Veljkovic urlauben bis 2. Januar

"Es hätte keinen Sinn ergeben, wenn man Niclas und Milos vor Weihnachten noch für zwei, drei Tage nach Bremen hätte kommen lassen", sagte Fritz, "solch eine Weltmeisterschaft ist auch mental sehr anstrengend, deshalb war es uns wichtig, dass auch diese beiden Spieler insgesamt genauso lange frei bekommen wie die anderen Jungs. Sie sollen ihre WM-Erlebnisse sacken lassen und verarbeiten."

Bis es soweit ist, wird in den kommenden zwei Wochen vor dem Weser-Stadion erst einmal wieder geschwitzt. Welche Pläne Trainer Ole Werner genau hat, um zum Neustart Ende Januar sein Team wieder in Bestform zu haben, wird er am Freitag ausführen. Sachlich-nüchtern, versteht sich.

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Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 8. Dezember 2022, 18:06 Uhr