Trotz Testspiel-Frust überwiegen bei Werder "die positiven Dinge"

Trotz Testspiel-Frust überwiegen bei Werder "die positiven Dinge"

Bild: Gumzmedia | Andreas Gumz

Im Testspiel gegen Besiktas Istanbul klappte schon einiges, aber noch längst nicht alles bei den Bremern. Vor allem in der Offensive sieht Werder noch Nachholbedarf.

Von Testspiel-Atmosphäre war beim Vorbereitungskick zwischen Werder und Besiktas Istanbul von Beginn an nur wenig zu spüren. Während auf den Rängen die Fans des türkischen Top-Klubs sowohl ein Stimmungsfeuerwerk als auch Pyrotechnik zündeten, ging es auch auf dem Rasen hoch her. Vor allem die Besiktas-Spieler zogen in den Zweikämpfen eher durch als zurück. Dass die Schützlinge von Ex-Werderaner Valerien Ismael aber in der Schlussphase häufiger was für die Uhr taten, sorgte unter anderem bei Werder-Angreifer Niclas Füllkrug für Verärgerung.

Man will ja testen und die Abläufe mit und gegen den Ball üben. Aber wenn man das Gefühl hat, dass alle drei Minuten jemand liegenbleibt und Zeit schindet, um das Ergebnis über die Runden zu bringen, ist das schade.  

Werder-Angreifer Niclas Füllkrug

Werder bringt sich um den verdienten Lohn

Die Fans von Besiktas Istanbul sorgen auf den Rängen für Stimmung.
Die Besiktas-Anhänger unterstützten ihr Team lautstark. Bild: Gumzmedia | Andreas Gumz

Dass Werder zudem eine Führung verspielte und sich um den verdienten Siegeslohn brachte, sorgte ebenfalls für schlechte Stimmung. "Natürlich hätten wir gerne gewonnen oder zumindest Unentschieden gespielt, was von den Kräfteverhältnissen her auch verdient gewesen wäre", monierte Coach Ole Werner.

Den Werder-Trainer ärgerte vor allem, dass sein Team in der zweiten Halbzeit kaum etwas zugelassen, aber dennoch durch "zwei unnötige Gegentore" den Kürzeren gezogen hatte. Zumal es für die Bremer nach der 1:3-Niederlage gegen Drittligist VfB Oldenburg bereits die zweite Pleite in der laufenden Vorbereitung war.

Allerdings bewertet der Werder-Trainer final weniger das Ergebnis, sondern vorrangig die Leistung – und mit der war Werner durchaus zufrieden. Mehr noch: "Die positiven Dinge überwiegen", sagte der 34-Jährige. "Wenn man sieht, wie viele Ballgewinne wir mit unseren hohen Anläufen hatten, ist das schon gut."

Weniger gefiel Werner hingegen, dass seine Schützlinge aus den Räumen, die sich ihnen boten, zu wenig klare Torchancen erspielten. Beim eigenen Ballbesitz müsse seine Mannschaft künftig "viel klarer werden".

Bei Werder stimmen manche Abläufe noch nicht

Auch Füllkrug, der kurz vor Schluss per Kopf die große Chance auf den Ausgleich vergeben hatte, sieht in der Offensive noch Nachholbedarf. "Wir hatten viele gute Angriffe und viele tiefe Laufwege, haben aber haben das Tor nicht so getroffen, wie wir wollten", so der Werder-Torjäger, der aber Besserung gelobt.

Man sieht, dass einige Abläufe noch nicht so stimmen, wie wir uns das vorstellen. Der ein oder andere muss sich da noch besser an das System gewöhnen. Aber mit jedem Training und jedem Spiel wird das besser.

Werder-Angreifer Niclas Füllkrug

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 9. Juli 2022, 18 Uhr