Werder Bremen fehlt ein mickriges Pünktchen zum Glück
Ruhe vor dem Sturm: Werder bewahrt vor Saison-Finale Normalität
Nach nur einem Jahr soll es am Sonntag für die Bremer zurück in die Bundesliga gehen. Dafür reicht ein Remis gegen Regensburg. Trainer Ole Werner aber will mehr.
Bloß die Ruhe bewahren. Vor dem wichtigsten Spiel der Saison sind sie bei Werder Bremen um Normalität bemüht. Abgesehen davon, dass die Mannschaft von Trainer Ole Werner in dieser Woche weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit trainierte, wollen die Verantwortlichen an den gewohnten Abläufen nichts ändern.
Heißt: Die Spieler kommen vor der Partie gegen Jahn Regensburg wie sonst auch bei Sonntagsspielen üblich auf eigene Weise zum Weser-Stadion. Eine gemeinsame Anreise mit dem Bus samt Fan-Empfang wird es nicht geben. "Alles wie immer" – so lautet das Werder- und Werner-Motto vor der Partie am Sonntag um 15:30 Uhr.
Werder will auf Sieg spielen
Er spüre sowohl "Vorfreude" als auch "Anspannung", sagte Werner am Freitag. "Für uns geht es um etwas und wir wollen das letzte Heimspiel versuchen für uns zu entscheiden", sagte Werner. Schon ein Punkt reicht Werder zum direkten Aufstieg in die Bundesliga. Geht es gegen Regensburg schief und die Bremer verlieren, dürfen der HSV in Rostock und Darmstadt 98 gegen Paderborn parallel nicht gewinnen. Sonst drohen Werder die Relegation oder gar der 4. Platz
Doch auf ein solches Szenario wollen sie sich an der Weser gar nicht erst einlassen. Mit Offensiv-Power soll gegen Regensburg ein Dreier her, der die direkte Rückkehr in die Bundesliga und die Krönung einer beeindruckenden Aufholjagd unter Werner bedeuten würde.
Auf keinen Fall in die Relegation
Denn dass Bremen am letzten Spieltag den Aufstieg in der eigenen Hand hat, danach sah es in der Hinrunde lange nicht aus. Ganz im Gegenteil. Unter Markus Anfang drohte eine Saison im Niemandsland. Erst nach dem Rücktritt von Anfang wegen der Impfpassaffäre und nach der Verpflichtung von Werner ging es für Werder bergauf.
"Es ist toll, dass ich wieder beim Saisonfinale oben dabei bin", sagte Werner, der in der vergangenen Spielzeit mit Holstein Kiel die Relegation erreichte, dort aber am 1. FC Köln scheiterte. Den Gang in die Relegation will sich der 34-Jährige in diesem Jahr unter allen Umständen ersparen. Marvin Ducksch und Niclas Füllkrug sollen das Team mit gewohnter Offensivkraft zum Sieg führen.
Du kannst nicht 90 Minuten auf 0:0 spielen. Wir werden grundsätzlich bei unserer Spielweise bleiben. Wichtig wird sein, dass wir immer aktiv bleiben.
Werder-Trainer Ole Werner am Freitag
Toprak ein Kandidat für die Startelf
Mit großer Wahrscheinlichkeit kann Ömer Toprak dabei helfen. Der Abwehrchef, der vor einer Woche im Spiel bei Erzgebirge Aue wegen Wadenproblemen bereits nach etwas mehr als einer halben Stunde ausgewechselt werden musste, steht den Grün-Weißen überraschend zur Verfügung.
"Wenn ein Spieler die ganze Woche ohne Probleme mittrainieren kann, dann ist er im Normalfall auch ein Kandidat für die Startelf", sagte Werner über den Routinier. Mit seiner großen Erfahrung kann Toprak ein wichtiger Baustein für den letzten Schritt in Richtung Liga Eins sein.
Gelingt das, werden am Osterdeich alle Dämme brechen. Für Montag ist eine große Aufstiegsparty angedacht, auch wenn das noch niemand offiziell bestätigen will. "Unser Fokus liegt allein auf den 90 Minuten", sagte Werner. Eben alles wie immer an der Weser.
Wie bereitet sich Bremens Gastronomie auf das Werder-Finale vor?
Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 13. Mai 2022, 18:06 Uhr